"MATHILDI KALOGEROPOULOU - HELDIN UND SEEFRAU"

AUTORIN: MARIA CHRISTEN-KONSTANTINIDIS


Sprache: Deutsch

Verlag: Tredition GmbH
ISBN: 978-3-384-16027-0 (eBook)
ISBN: 978-3-384-16026-3 (Softcover)



Mathildi Kalogeropoulou war eine Widerstandskämpferin während des Zweiten Weltkrieges. Sie organisierte den Transport von Alliierten, kämpfte auf Kreta gegen die Nazis und diente als Gunner auf einem Tanker der griechischen Kriegsmarine. Außerdem trat sie als erste Frau offiziell in die griechische Handelsmarine ein. Sie war auch die erste Griechin, die eine Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung für Seeleute erhielt und ebnete damit den Weg für andere Griechinnen, die diesen Beruf ergreifen wollten. Sie war eine Frau, die den Wert von Demokratie und Freiheit kannte und bereit war, ihr Leben als Widerstandskämpferin dafür zu opfern. Trotz der frauenfeindlichen Zeit setzte sie sich durch ihr Handeln und auf ihre Art für die Gleichberechtigung der Geschlechter ein.


(Letzte Aktualisierung: April 2024)




"ΜΑΤΘΙΛΔΗ ΚΑΛΟΓΕΡΟΠΟΥΛΟΥ"

ΜΙΑ ΣΥΝΤΟΜΗ ΕΙΣΑΓΩΓΗ


ΚΕΙΜΕΝΟ: MARIA CHRISTEN-KONSTANTINIDIS




 Πηγή: Γενικά Αρχεία του Κράτους, Αρχείο Ματθίλδης Καλογεροπούλου / Τοπικό Αρχείο Σπετσών.

 



Μάιος του 1941. Ενώ τα γερμανικά στρατεύματα ολοκληρώνουν την εισβολή τους στον ελλαδικό κορμό, η Ματθίλδη Καλογεροπούλου φυγαδεύει συστηματικά από τις ακτές Έλληνες και Βρετανούς συμμάχους που προτίθενται να μεταβούν στην Κρήτη για να συνεχίσουν να πολεμούν. Την 19η Μαΐου επιβιβάζεται και η ίδια, μαζί με τους άνδρες, σε ένα από τα καΐκια της διαφυγής και ταξιδεύουν στην Κρήτη. Αποβιβάζονται στο Καστέλι Κισσάμου. Τα Στούκας βομβαρδίζουν την περιοχή. Η Ματθίλδη μάχεται εναντίον των εισβολέων. Τραυματίζεται. Ύστερα από πολλές περιπέτειες, φθάνει στην Αλεξάνδρεια και συνεχίζει να προσφέρει τις υπηρεσίες της στην πατρίδα, ως ναύτης στο δεξαμενόπλοιο "Αργώ". Της απονέμονται μετάλλια, εύφημες μνείες. Μετά τον πόλεμο θα εξακολουθήσει να υπηρετεί σε εμπορικά πλοία, ως η πρώτη επίσημα ναυτολογημένη Ελληνίδα. Όταν συνταξιοδοτηθεί, θα επιστρέψει στη γενέτειρά της, τις Σπέτσες.

 

 


Πηγή: Γενικά Αρχεία του Κράτους, Αρχείο Ματθίλδης Καλογεροπούλου / Τοπικό Αρχείο Σπετσών.

 



Βασική πηγή των βιογραφικών και ιστορικών στοιχείων της μελέτης μου αποτελούν τα τεκμήρια και τα δημοσιεύματα που περιέχει το Αρχείο Ματθίλδης Καλογεροπούλου, το οποίο έχει περιέλθει στα Γενικά Αρχεία του Κράτους. Σκοπός μου είναι να παρουσιάσω τα γεγονότα που αποτυπώνονται στο αρχειακό υλικό, τα οποία, με τη σειρά τους, αναδεικνύουν την προσωπικότητα της βιογραφούμενης στο ιστορικό και κοινωνικό της περιβάλλον. Όπου διατυπώνω κάποια προσωπική μου άποψη ή εκτίμηση, επιδιώκω να το διευκρινίζω σαφώς στο αναγνωστικό κοινό.




Ως παιδί άκουγα συχνά από πρόσωπα του στενού μου περιβάλλοντος συναρπαστικές ιστορίες για την ηρωική δράση της Ματθίλδης Καλογεροπούλου εναντίον των Ναζί, κατά τον Δεύτερο Παγκόσμιο Πόλεμο, αλλά και τη μετέπειτα πορεία της, ως πρώτη Ελληνίδα που ναυτολογήθηκε στο Ελληνικό Εμπορικό Ναυτικό. Στην παιδική μου φαντασία η Ματθίλδη Καλογεροπούλου λάμβανε μυθικές διαστάσεις – γινόταν η Σαώ, η Νηρηίδα που σώζει, ή η Ποντοπόρεια, η Νηρηίδα που κάνει μακρινά θαλασσινά ταξίδια.




Η Ματθίλδη Καλογεροπούλου, σοβαρή και σκεπτική, στο προαύλιο της γυναικείας Μονής Αγίων Πάντων, στις Σπέτσες, κοιτάζει προς τη θάλασσα αυτή είναι η τελευταία εικόνα της που διατηρώ στη μνήμη μου. Στο πλαίσιο μιας συνέντευξης που είχε δώσει, όταν εργαζόταν στο πλοίο "Nora", είχε πει: "I want to be more than just a woman; I want to do a manꞋs work." (1) Μετάφραση: "Θέλω να είμαι κάτι παραπάνω από μια γυναίκα απλώς· θέλω να κάνω τη δουλειά ενός άνδρα."

 




ΣΗΜΕΙΩΣΕΙΣ


(1) Άρθρο "This WomanꞋs Place On Ship", The Mobile Press, 11.08.1952. Γενικά Αρχεία του Κράτους, Αρχείο Ματθίλδης Καλογεροπούλου / Τοπικό Αρχείο Σπετσών.




(Τελευταία ενημέρωση: 31.10.2022.)







INTERVIEW MIT ANASTASIS PATTAS

 

ÜBERSETZUNG / ÜBERTRAGUNG AUS DEM GRIECHISCHEN:

MARIA CHRISTEN-KONSTANTINIDIS




BILD: © ANASTASIS PATTAS.




Anastasis Pattas (Studium der Elektrotechnik und der Pädagogik an der Universität ASPETE in Athen) ist Miteigentümer der ÖLMÜHLE PATTAS, Mitgründer des Unternehmens FINE HARVEST und Vertreter des Unternehmens ELEGIA, ein Unternehmen, das biodynamisches Olivenöl mit hohem Polyphenolgehalt herstellt und vertreibt.





BILD: © ANASTASIS PATTAS.




Olivenanbau und Olivenölproduktion: Welche Methoden gibt es und wie werden sie eingesetzt? Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden.


Ein regelmässiger Baumschnitt ermöglicht ein gesundes Wachstum: Die Olivenbäume bekommen mehr Luft und Licht.

 

Auch das Anpflanzen von Gras ist nützlich: Das Gras reflektiert das Sonnenlicht auf den Olivenbaum und erhöht so die Photosynthese.

 

Die Pflege der Anbauflächen ist sehr wichtig: Die Wurzeln versorgen den Olivenbaum mit Mineralien und Wasser aus dem Boden.

 

Eine auf den griechischen Inseln weit verbreitete schlechte Gewohnheit ist die Herstellung von Olivenöl aus reifen Oliven. Für die Produktion werden unter anderem verdorbene Früchte verwendet, die wenig oder keine Nährstoffe enthalten. Ausserdem werden die Oliven mancherorts in Plastiksäcken gelagert. Das zerstört die Qualität. Von beiden Methoden rate ich ab.

 

Entscheidend für die Qualität ist, dass die Oliven sofort nach der Ernte verarbeitet werden. In unserer Ölmühle werden die frisch geernteten Oliven von Zweigen und Blättern befreit und mehrmals gewaschen. Anschliessend werden die Früchte mit den Kernen zerkleinert, malaxiert (gequetscht) und zentrifugiert. Das Olivenöl wird aus den Fruchtpartikeln getrennt. Während der Fermentation bleibt die Temperatur bei 24 – 26° Celsius, das Olivenöl wird durch das schonende Verfahren der Kaltpressung gewonnen. Eine höhere Ausbeute an Olivenöl aus Oliven kann durch Heisspressung erreicht werden, weshalb diese konventionelle Methode von vielen Produzentinnen/Produzenten bevorzugt wird. Bei der Heisspressung gehen jedoch die gesundheitsfördernden Eigenschaften verloren, der Polyphenolgehalt sinkt. Der nächste Schritt ist die Filtration des (trüben) Olivenöls. Durch die Filtration mit geeigneten Filtern werden Oliventeile und Wasser entfernt. Schwebstoffe und Feuchtigkeit können die Qualität des Produktes negativ beeinflussen.





 BILD: © ANASTASIS PATTAS.



Welche Arten von Olivenöl gibt es?

 

Industriell hergestelltes, raffiniertes Olivenöl ist von minderer Qualität. Die Früchte werden von kranken Olivenbäumen geerntet, es werden falsche Anbaumethoden angewandt, die entsprechenden Bodenanalysen sind unvollständig und so weiter. Raffiniertes Olivenöl kann einen Säuregehalt von bis zu 0,3% aufweisen. Ein irreführendes Ergebnis!

 

Olivenöl mit der Bezeichnung "natives Olivenöl" ("vergine") entspricht der zweiten Güteklasse, der Säuregehalt darf höchstens 2% betragen. "Natives Olivenöl extra" ("extra vergine") entspricht der ersten Güteklasse, der Säuregehalt darf höchstens 0,8% betragen. Diese Öle werden durch mechanische Verfahren gewonnen.

 

Weitere Kategorien sind das Lampantöl, das Olivenöl bestehend aus nativem Olivenöl und raffiniertem Olivenöl sowie Oliventresteröl.

 

Es gibt noch Olivenöle mit hohem Polyphenolgehalt, die keine eigene Kategorie bilden. Sie fallen unter die Kategorie "natives Olivenöl extra". Wir sind der Meinung, dass Olivenöle mit hohem Polyphenolgehalt und mit einer oder mehreren gesundheitsbezogenen Angaben (1) eine eigene Kategorie darstellen. Wir streben die Anerkennung dieser Kategorie an.





 BILD: © ANASTASIS PATTAS.




Gepanschtes Olivenöl: Wie kann man den Betrug erkennen?

 

Eine systematisch angewandte Betrugsmethode ist das Mischen von raffinierten und minderwertigen Olivenölen. Das Produkt dieser Mischung ist ein Olivenöl mit niedrigem oder mittlerem Säuregehalt, das stark mit gesundheitsschädlichen Mineralölrückständen verunreinigt ist.

 

Der Geruch verrät die Qualität. Ein gepanschtes Olivenöl riecht entweder gar nicht oder schlecht. Auf unseren Instinkt können wir uns verlassen: Was gut riecht, ist auch gut! Ich spreche natürlich von Naturprodukten, denn die Tricks der Lebensmittelindustrie können den Geruchssinn leicht täuschen.

 


 

Welche europäischen und/oder internationalen Vermarktungsvorschriften und Kontrollmechanismen gibt es?

 

Die Angaben auf dem Etikett werden durch Verordnungen geregelt. Obligatorische Angaben sind: Güteklasse, Herkunftsland, Nährwertdeklaration, Aufbewahrungsbedingungen, Mindesthaltbarkeitsdatum, Füllmenge, Inverkehrbringerin/Inverkehrbringer.

 

Die Kontrollen durch ISO (2) und TÜV (3) sind gründlich. Die Zertifizierungen dieser Organisationen sind international anerkannt. Ein Betrieb, der Bioprodukte vermarkten will, muss zusätzlich biozertifiziert sein.

 

Voraussetzung für den Vertrieb war eine chemische Analyse unseres Produktes. Die Analyse wurde im Kantonalen Laboratorium Bern durchgeführt. Die Ergebnisse stimmten mit früheren Ergebnissen überein -das Produkt wurde erstmals im Lebensmittellabor der Nationalen und Kapodistrias-Universität von Athen (4) untersucht. Darüber hinaus werden von den zuständigen Behörden regelmässig Proben entnommen und analysiert.

 

Gesundheitsbezogene Angaben (1) sind zulässig, wenn das Produkt mindestens 5 mg Polyphenole pro 20 g Olivenöl enthält. Polyphenole sind Antioxidantien, die den Körper vor oxidativem Stress, die Ursache vieler Krankheiten, schützen. Sie haben entzündungshemmende und krebsvorbeugende Eigenschaften. Es wird empfohlen, täglich 20 g polyphenolreiches Olivenöl zu verzehren.

 

 


Du beschäftigst dich mit der Produktion und dem Vertrieb von Olivenöl. Bei dem Produkt handelt es sich um das biodynamische Olivenöl ELEGIA mit hohem Polyphenolgehalt. Was sind deine Beweggründe?

 

Wir haben eine lange Familientradition im Olivenanbau und in der Herstellung von Olivenöl.

 

Unsere Ölmühle wurde im Jahr 1995 gebaut. Das war das Jahr, in dem ich geboren wurde.

 

Die Ölmühle befindet sich im Dorf Kallithea in der Präfektur Elis (5). Die geographische Lage auf 400 Meter Höhe und das Klima bieten ideale Voraussetzungen für den Olivenanbau.




BILD: © ANASTASIS PATTAS.




Man lernt viel in der Praxis. Es gibt drei Schwerpunkte, die meine Arbeit bestimmen: meine Verbundenheit mit dem Produkt, mein Respekt vor der Natur und mein technologisches Wissen.

 

Der Produktname ELEGIA verweist auf die altgriechische Dichtung: "Elegie" ist ein Distichon, das aus einem Hexameter und einem Pentameter besteht oder ein Gedicht aus elegischen Distichen. Das Logo, die abstrahierte Form der Meeresschildkröte Caretta Caretta (6), die ihre Eier in den Sandstränden von Zakynthos (7) und Elis (5) vergräbt, symbolisiert die Natur. Die Kombination dieser Elemente ergibt "A poem from Greek nature" (8). Ein weiteres Element, das mit der jahrtausendealten Tradition des Olivenöls auf Kreta in Verbindung steht, ist die Farbe der Verpackung: rotbraun, wie die Farbe der Säulen von Knossos (9). Das Olivenöl wird in Spezialflaschen abgefüllt. Diese Flaschen schützen das Produkt vor UV-Strahlung.





BILD: © ANASTASIS PATTAS.




ELEGIA ist ein biodynamisches, natives Olivenöl extra mit hohem Polyphenolgehalt. Wie bereits erwähnt, sind gesundheitsbezogene Angaben (1) nur dann zulässig, wenn das Produkt mindestens 5 mg Polyphenole pro 20 g Olivenöl enthält. Unser Olivenöl überschreitet diesen Grenzwert um mehr als 400%: Der niedrigste bisher dokumentierte Polyphenolgehalt lag bei 800 mg pro 100 g Olivenöl, während der höchste Wert bei 1.150 mg lag! Ein Rekord! Das Produkt wurde mehr als 25 Mal ausgezeichnet und erhielt 23 Goldpreise. Jüngste Auszeichnung: Goldmedaille beim Wettbewerb "London International Olive Oil Competition 2022".

 

Mein Ziel ist es, unser Produkt ständig zu verbessern.




Vielen Dank!



 



 

NOTIZEN

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(1) "Health Claim". Griechisch: "Ισχυρισμός Υγείας".


 

(2) "International Organisation of Standardisation". Deutsch: "Internationale Organisation für Normung".


 

(3) "Technischer Überwachungsverein".


 

(4) Griechisch: "Εργαστήριο Χημείας Τροφίμων του Εθνικού και Καποδιστριακού Πανεπιστημίου Αθηνών".


 

(5) Elis (griechisch: Ηλεία) liegt im Nordwesten des Peloponnes.


 

(6) Eine Meeresschildkröte, die vom Aussterben bedrohte ist.


 

(7) Zakynthos (griechisch: Ζάκυνθος) ist eine Insel an der Westküste Griechenlands.


 

(8) Deutsch: "Ein Gedicht der griechischen Natur". Siehe auch Logo.


 

(9) Knossos war ein antiker Ort auf Kreta, Zentrum der minoischen Hochkultur (2600 – 1450 v. Chr.).




(Letzte Aktualisierung: 29.09.2022.)

 

 

 

 


ΣΥΝΕΝΤΕΥΞΗ ΜΕ ΤΟΝ ΑΝΑΣΤΑΣΗ ΠΑΤΤΑ


ΕΡΩΤΗΣΕΙΣ: MARIA CHRISTEN-KONSTANTINIDIS




ΦΩΤΟΓΡΑΦΙΑ: © ΑΝΑΣΤΑΣΗΣ ΠΑΤΤΑΣ.




Σύντομη παρουσίαση του Αναστάση Παττά: Σπουδές Εκπαιδευτικού Ηλεκτρολόγου Ηλεκτρονικού Μηχανικού στην Ανώτατη Σχολή Παιδαγωγικής & Τεχνολογικής Εκπαίδευσης (Α.Σ.ΠΑΙ.Τ.Ε.). Μέλος του ΕΛΑΙΟΤΡΙΒΕΙΟΥ ΠΑΤΤΑ. Συνιδρυτής της FINE HARVEST, εταιρείας παραγωγής και διακίνησης φυσικών και βιολογικών προϊόντων στην Ελβετία. Αντιπρόσωπος της ELEGIA, εταιρείας παραγωγής και διακίνησης βιοδυναμικού πολυφαινολικού ελαιολάδου.





ΦΩΤΟΓΡΑΦΙΑ: © ΑΝΑΣΤΑΣΗΣ ΠΑΤΤΑΣ.




Ποιες από τις παραδοσιακές πρακτικές στην καλλιέργεια της ελιάς και την παραγωγή ελαιολάδου θεωρείς σκόπιμο να διατηρηθούν και ποιες όχι;


Μια σημαντική παραδοσιακή πρακτική στην καλλιέργεια της ελιάς είναι το κλάδεμα. Χάρη σε αυτό, τo ελαιόδεντρο προσλαμβάνει περισσότερο φως και οξυγόνο, κάτι που συμβάλλει στην αποτελεσματική κυκλοφορία θρεπτικών στοιχείων στο ξυλώδες μέρος του. Άλλη σημαντική πρακτική είναι η φύτευση στον ελαιώνα γρασιδιού, το οποίο αντανακλά το φως του ηλίου στα ελαιόδεντρα. Έτσι αυξάνεται η φωτοσύνθεση. Στις θετικές παραδοσιακές πρακτικές θα προσέθετα τον καθαρισμό και την επεξεργασία του εδάφους για την αποτελεσματική ροή του νερού και την ανανέωση του χώματος. Το χώμα μεταφέρει, ως γνωστόν, θρεπτικά συστατικά στις ρίζες.


Μια πρακτική της νησιωτικής Ελλάδας που θα έπρεπε, κατά τη γνώμη μου, να καταργηθεί είναι η παραγωγή ελαιολάδου από ώριμες ελιές, αφού περιλαμβάνει και σάπιο καρπό, ο οποίος έχει ελάχιστα, έως μηδενικά, θρεπτικά συστατικά. Μια άλλη, νεότερη πρακτική που θα ήταν καλό να καταργηθεί είναι το σάκιασμα της ελιάς σε πλαστικά τσουβάλια. Ένα ελαιόλαδο προερχόμενο από ελιές που διατηρήθηκαν σε πλαστικό τσουβάλι θα είναι ελαττωματικό στη μυρωδιά και στη γεύση –εύκολα το αντιλαμβάνεται ο γευσιγνώστης. Σφάλμα είναι και το να μη γίνεται η επεξεργασία του καρπού αμέσως μετά τη συλλογή του. Μόλις συλλέγονται οι ελιές, πρέπει να μεταφέρονται στο ελαιοτριβείο. Στη συνέχεια, το μείγμα της συνθλιμμένης –της αλεσμένης με τον φλοιό και τον πυρήνα της– ελιάς πρέπει να διατηρείται, κατά τη ζύμωση, στους 24 με 26 βαθμούς Κελσίου· αυτή η διαδικασία ονομάζεται "ψυχρή έκθλιψη" και είμαι της άποψης πως πρόκειται για τον σωστότερο τρόπο επεξεργασίας –ωστόσο, αρκετοί παραγωγοί προτιμούν τη συμβατική μέθοδο, κατά την οποία η ζύμωση πραγματοποιείται σε υψηλή θερμοκρασία, κάτι που έχει ως αποτέλεσμα μια μεγαλύτερη εκχύλιση ζωμού και παραγωγή ελαιολάδου. Τέλος, το φιλτράρισμα πρέπει να γίνεται αμέσως μετά τον διαχωρισμό του ελαιολάδου, και με τα κατάλληλα φίλτρα, σε αντίθετη περίπτωση η "μούργα" –τα απόβλητα της διαδικασίας του διαχωρισμού κατακάθεται στον πάτο του αποθηκευτικού χώρου και με τον καιρό δημιουργεί φυσαλίδες ύδατος, οι οποίες καταστρέφουν σε μεγάλο βαθμό την ποιότητα –οσμή, οξύτητα και πολυφαινόλες του λαδιού.





 ΦΩΤΟΓΡΑΦΙΑ: © ΑΝΑΣΤΑΣΗΣ ΠΑΤΤΑΣ.




Ποιοι είναι οι τύποι του ελαιολάδου και ποιες οι συνηθέστερες μορφές απάτης/νόθευσης που εφαρμόζονται στο προϊόν το οποίο διατίθεται στην αγορά;

 

Τα βιομηχανικά ελαιόλαδα είναι κάκιστης ποιότητας, διότι παράγονται από άρρωστα δέντρα ή/και με λάθος πρακτικές καλλιέργειας, ελλιπείς αναλύσεις του εδάφους και λοιπά. Τα συγκεκριμένα λάδια ραφινάρονται και με τη διαδικασία αυτή η οξύτητα ενός ελαιολάδου μπορεί να μειωθεί από 2% σε 0,3% –ένα πλασματικά καλό αποτέλεσμα!

 

Κάπως καλύτερο είναι το απλό ελαιόλαδο, με οξύτητα πάνω από 2%, ακόμα καλύτερο το παρθένο ελαιόλαδο, με οξύτητα κάτω του 2%. Το εξαιρετικά παρθένο ελαιόλαδο, η ανώτερη κατηγορία ελαιολάδου, έχει οξύτητα κάτω του 0,8%.

 

Υπάρχουν και τα πολυφαινολικά ή φαρμακευτικά ελαιόλαδα, τα οποία, ωστόσο, δεν εμφανίζονται ως ειδική κατηγορία, αλλά κατατάσσονται σε εκείνην του εξαιρετικά παρθένου ελαιολάδου. Η προσπάθειά μας είναι να αναγνωριστεί μια κατηγορία βιοδυναμικών ελαιολάδων που διαθέτουν έναν ή και περισσότερους Ισχυρισμούς Υγείας (1).

 

Μια διαδεδομένη μορφή απάτης/νόθευσης είναι η ανάμειξη ενός κακής ποιότητας ελαιολάδου υψηλής οξύτητας με ένα ραφιναρισμένο ελαιόλαδο χαμηλής οξύτητας. Tο αποτέλεσμα είναι ένα λάδι με πλασματικά χαμηλή ή μέτρια οξύτητα, το οποίο περιέχει μεγάλες ποσότητες βλαβερών για την υγεία ορυκτέλαιων.

 

Η οσμή αποκαλύπτει την ποιότητα του ελαιολάδου, ένα ελαιόλαδο δίχως οσμή ή με κακή οσμή πιθανότατα είναι νοθευμένο. Γενικότερα, πρέπει να εμπιστευόμαστε το φυσικό ένστικτό μας: ό,τι μυρίζει καλά είναι και καλό! Αναφέρομαι, βέβαια, στα φυσικά προϊόντα, διότι κάποια χημικά τεχνάσματα που εφαρμόζονται στη βιομηχανία τροφίμων εύκολα μπορούν να παραπλανήσουν το αισθητήριο της όσφρησης.






 ΦΩΤΟΓΡΑΦΙΑ: © ΑΝΑΣΤΑΣΗΣ ΠΑΤΤΑΣ.

 

 


Ποιοι είναι οι ευρωπαϊκοί ή/και διεθνείς κανονισμοί και μηχανισμοί ελέγχου σχετικά με τη διακίνηση και την εμπορία του ελαιολάδου;

 

Για τη διακίνηση του ελαιολάδου απαιτείται επίσημη πιστοποίηση της κατηγορίας οξύτητας. Όσον αφορά στα βιολογικά ελαιόλαδα, απαιτείται επιπλέον πιστοποίηση βιολογικής καλλιέργειας από αναγνωρισμένο ευρωπαϊκό φορέα. Οι έλεγχοι από κριτές και επόπτες του Διεθνούς Οργανισμού Τυποποίησης ISO (2) ή του Τεχνικού Συλλόγου Ελέγχου TÜV (3) είναι εξονυχιστικοί, και μια τέτοιου είδους πιστοποίηση έχει παγκόσμια ισχύ.

 

Για την εισαγωγή και διακίνηση του δικού μας προϊόντος στην Ελβετία πραγματοποιήθηκε μια χημική ανάλυση στο Eργαστήριο Tροφίμων του Καντονίου της Βέρνης (4) που επιβεβαίωσε και πιστοποίησε τα αποτελέσματα της προϋπάρχουσας ανάλυσης του Εργαστηρίου Χημείας Τροφίμων του Εθνικού και Καποδιστριακού Πανεπιστημίου Αθηνών. Εκτός αυτού, διενεργούνται δειγματοληψίες.

 

Για να αποκτήσει κάποιο προϊόν Ισχυρισμό Υγείας (1) ως προς τις πολυφαινόλες πρέπει η περιεκτικότητά του σε αυτές να είναι τουλάχιστον 5 χιλιοστόγραμμα ανά 20 γραμμάρια. Οι πολυφαινόλες έχουν, ως γνωστόν, αντιοξειδωτική, αντιφλεγμονώδη δράση, συμβάλλουν στην προστασία των λιπιδίων του αίματος, στην ισορροπία της αρτηριακής πίεσης και στην πρόληψη του καρκίνου. Δύο κουταλιές πολυφαινολικού ελαιολάδου την ημέρα, ποσότητα που αντιστοιχεί σε 20 γραμμάρια περίπου, είναι ό,τι καλύτερο για την υγεία μας.

 

 


Ποια υπήρξαν τα δικά σου κίνητρα για την ενασχόλησή σου με το ελαιόλαδο; Τι σε παρακίνησε να ασχοληθείς με την παραγωγή και την εμπορία του εξαιρετικά παρθένου ελαιολάδου βιοδυναμικής καλλιέργειας ELEGIA, και ποιοι είναι οι παραπέρα στόχοι σου;

 

Υπάρχει παράδοση ελαιοκαλλιέργειας και ελαιοπαραγωγής στην οικογένειά μου. Το 1995, τη χρονιά που γεννήθηκα, κτίστηκε και το ελαιοτριβείο μας στο χωριό Καλλιθέα Πύργου, του νομού Ηλείας. Στην Καλλιθέα, η οποία βρίσκεται σε υψόμετρο 400 μέτρων, επικρατούν ιδανικές συνθήκες για την ελαιοκαλλιέργεια. Σίγουρα έμαθα πολλά εκεί, στην οικογενειακή επιχείρηση.




 ΦΩΤΟΓΡΑΦΙΑ: © ΑΝΑΣΤΑΣΗΣ ΠΑΤΤΑΣ.





Παράλληλα με τον συναισθηματικό δεσμό με τα προϊόντα της ελιάς και τον σεβασμό προς τη φύση, η εκπαίδευσή μου στις τεχνικές επιστήμες έπαιξε ουσιαστικό ρόλο στις αναζητήσεις μου στους τομείς επεξεργασίας και παραγωγής –προσανατολίστηκα νωρίς στη μηχανική μέθοδο ψυχρής έκθλιψης.

 

Η επιλογή του ονόματος ELEGIA για το προϊόν μας παραπέμπει στον αρχαίο ελληνικό πολιτισμό, ειδικά στην ποίηση –η ελεγεία ήταν ένα δίστιχο αποτελούμενο από έναν εξάμετρο και έναν πεντάμετρο στίχο ή ένα ποίημα αποτελούμενο από ελεγειακά δίστιχα. Ο λογότυπος, μια αφαιρετική απεικόνιση χελώνας, παραπέμπει στην καρέτα-καρέτα –είδος που συναντάμε στη θάλασσα της Ζακύνθου αλλά και της Ηλείας– και, κατ’ επέκταση, στη φύση. Έχουμε, όπως δηλώνεται και με λόγια στον λογότυπο, "Α poem from Greek nature", ένα ποίημα της ελληνικής φύσης. Το χρώμα της συσκευασίας, καφέ κοκκινωπό όπως εκείνο των κιόνων του ανακτόρου της Κνωσού, παραπέμπει στη μακρά ιστορία του προϊόντος (5), ενώ η ειδική φιάλη που χρησιμοποιείται, προστατεύει το ελαιόλαδο από τις υπεριώδεις ακτινοβολίες.





ΦΩΤΟΓΡΑΦΙΑ: © ΑΝΑΣΤΑΣΗΣ ΠΑΤΤΑΣ.


 

Η ιστορία του ELEGIA ξεκίνησε από ένα χωράφι 50 στρεμμάτων που ανήκει σε θείους μου, οι οποίοι θέλησαν να αναπτύξουν έναν πειραματικό αγρό, μέσα σε έναν ελαιώνα 200 ετών. Ύστερα από τη φύτευση του αγρού, απευθύνθηκαν στο Γεωπονικό Τμήμα του Πανεπιστημίου Πατρών, ζητώντας καθοδηγητική συνεργασία. Η υποστήριξη που λάβαμε, ειδικά στον τομέα της βιοδυναμικής καλλιέργειας, ήταν ύψιστης σημασίας!




ΦΩΤΟΓΡΑΦΙΑ: © ΑΝΑΣΤΑΣΗΣ ΠΑΤΤΑΣ.




Το ELEGIA είναι ένα εξαιρετικά πλούσιο σε πολυφαινόλες λάδι. Να αναφέρω χαρακτηριστικά ότι το μικρότερο ποσοστό που έχει καταγραφεί σε ανάλυση μέχρι στιγμής ήταν τα 800 χιλιοστόγραμμα πολυφαινολών σε 100 γραμμάρια, ενώ ένα από τα αποτελέσματα-ρεκόρ ήταν τα 1.150 χιλιοστόγραμμα πολυφαινολών ανά 100 γραμμάρια. Όπως είπα παραπάνω,  για να αποκτήσει κάποιο ελαιόλαδο Ισχυρισμό Υγείας (1) ως προς τις πολυφαινόλες πρέπει η περιεκτικότητά του σε αυτές να είναι τουλάχιστον 5 χιλιοστόγραμμα ανά 20 γραμμάρια. Το δικό μας προϊόν έχει ξεπεράσει κατά 400% το όριο αυτό! Tο ELEGIA έχει βραβευθεί 25 φορές, τα 23 από τα βραβεία αυτά ήταν χρυσά, με πιο πρόσφατο, το 2022, το χρυσό βραβείο του διαγωνισμού London International Οlive Oil Competition (LIOOC).

 

Στόχος μου είναι η ανάδειξη της αξίας του βιοδυναμικού πολυφαινολικού λαδιού. Στόχος μου είναι η εκπαίδευση του καταναλωτικού κοινού ώστε να κάνει σωστές επιλογές κατά την αγορά ελαιολάδου. Στόχος μου είναι η συνεχής βελτίωση του προϊόντος ELEGIA.

 



Στα γερμανικά υπάρχει η έκφραση "alles in Butter" ("όλα στο βούτυρο"), όπως στα ελληνικά λέμε "όλα μέλι-γάλα, ρόδινα, τέλεια". Η συγκεκριμένη έκφραση συνδέεται με τη συνήθεια που είχαν στον Μεσαίωνα να τοποθετούν εύθραυστα αντικείμενα σε βούτυρο προκειμένου να τα μεταφέρουν με ασφάλεια. Πόσο "μέλι-γάλα, ρόδινα, τέλεια" είναι τα πράγματα ως προς τη διακίνηση και την εμπορία του ελαιολάδου σε περιοχές όπου οι άνθρωποι συνοδεύουν και μαγειρεύουν τις τροφές τους, ως επί το πλείστον, με βούτυρο; Τι θα είχες να πεις στους ανθρώπους αυτούς;

 

Είναι γεγονός ότι αλλάζουν οι διατροφικές συνήθειες και ένα σημαντικό τμήμα ανθρώπων που προσέχει τη διατροφή του προτιμά να καταναλώνει ελαιόλαδο αντί για βούτυρο. Αυτό είναι ελπιδοφόρο. Στους ανθρώπους που συνηθίζουν να συνοδεύουν και να μαγειρεύουν τις τροφές τους με βούτυρο θα είχα να πω ότι το ελαιόλαδο διορθώνει, ή και θεραπεύει, ό,τι το βούτυρο φθείρει.

 


 

Ευχαριστώ πολύ!

 

 

 

 

ΣΗΜΕΙΩΣΕΙΣ

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(1) Ισχυρισμός Υγείας: απόδοση της σήμανσης τροφίμων "Health Claim".


(2) ISO: International Organisation of Standardisation.


(3) TÜV: Technischer Überwachungsverein.


(4) Kantonales Laboratorium Bern.


(5) Η Κνωσός ήταν κέντρο του προελληνικού Μινωικού Πολιτισμού (2600 - 1450 π.Χ.). Η Κρήτη είναι γνωστή για τη μακρά παράδοση ελαιοκαλλιέργειας και ελαιοπαραγωγής.

 

 



(Τελευταία ενημέρωση: 07.09.2022.)

 







INTERVIEW MIT TELEMACHOS HATZIISAAK


FRAGEN: MARIA CHRISTEN-KONSTANTINIDIS






BILD: © TELEMACHOS HATZIISAAK.




Telemachos Hatziisaak wurde 1967 als Sohn griechischer Einwanderer in der Schweiz geboren. Er ist Arzt für Allgemeinmedizin. Er lebt und arbeitet im Kanton St. Gallen. Er schreibt Polit-Krimis. Hauptfigur ist der Kommissar Nikos Pavlides aus Thessaloniki. Bisher erschienene Bücher: "Kalte Allianz" (2011, EMH Schweizerischer Ärzteverlag AG FMH/Schwabe), "Sabotageakt" (2013, EMH Schweizerischer Ärzteverlag AG FMH/Schwabe), "Hasardeur" (2015, Verlag Johannes Petri). Der neue Roman mit dem Titel "Magnetsturm" erscheint unter dem Pseudo-Akronym "T. H. Isaak".



Kommissar Nikos Pavlides ist scharfsinnig und hartnäckig. Er verfügt über einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit. Er verlässt sich auf seinen Instinkt. Er hat ein ausgezeichnetes Gesichtsgedächtnis. Er ist Nichtraucher und trinkt selten Alkohol. Er ist körperlich fit. Er liebt Ordnung. Er interessiert sich für Architektur. Was hat Sie zu dieser Figur inspiriert?


Nikos Pavlides ist ein kultivierter Haudegen. Aber anders als Ian Flemings James Bond ist er eine reine Fantasiefigur, die niemandem nachempfunden ist. Nach der Literatur diverser Politthriller von Frederick Forsythe, John Le Carré, Len Deighton, Anthony Hide und Peter Zeindler, ging mir der Lesestoff aus. Es war die Zeit, als Griechenland unter Andreas Papandreou aussenpolitisch selbstbewusst und keck auftrat. Ich dachte mir, anstatt amerikanische Propagandaliteratur von Tom Clancy oder John Grisham zu lesen und mich über den angelsächsischen Übermenschen zu ärgern, schreibe ich lieber selber einen Politthriller. So kreierte ich einen idealen, bescheidenen, aber cleveren und hartnäckigen griechischen Ermittler. Das war 1994. Dem Gerücht nach zeigt Nikos Pavlides übrigens gewisse Ähnlichkeiten zu einem lebenden Staatspräsidenten mit Geheimdiensthintergrund.


"Diese fehlende Transparenz im Personalwesen staatlicher Behörden" ist Pavlides "ein Dorn im Auge" (Quelle: "Hasardeur", Seite 35). Und sein "für durchschnittliche Griechen atypisches Pflichtbewusstsein würde ihn eines Tages unter die Erde bringen" (Quelle: "Kalte Allianz", Seite 78). Doch er überlebt. Und er macht Karriere bei der griechischen Polizei. Wie schafft er das?


Er wird von seinem einflussreichen Chef, Diogenes Kostopoulos, gezielt gefördert. Nicht im Sinne des Klientelismus. Kostopoulos erkennt das Potential seines Schützlings. Aber er stellt Nikos Pavlides auch bewusst immer wieder auf die Probe. Ganz im Sinne von Anton Semjonowitsch Makarenko: "Ich fordere dich, weil ich dich achte."


Die Ermittlungen führen Pavlides nach Zürich. Sein erster Eindruck von der Stadt ist positiv. Das Niederdorf erinnert ihn irgendwie an die Quartiere Ladadika und Plaka (Quelle: "Sabotageakt", Seite 188). Würde Pavlides jemals privat nach Zürich reisen?


Wieso nicht. In seinem Wesen zwinglianisch bescheiden und ordnungsliebend stellt Zürich für Pavlides das Kontrastprogramm zu seiner lauten, chaotischen und unordentlichen Heimatstadt Thessaloniki dar. Man besucht gerne Orte, die nicht so sind, wie derjenige in dem man lebt.


Eric Ambler schrieb in seinem Buch "A Mask for Dimitrios": "The important thing to know about an assassination or an attempted assassination is not who fired the shot but who paid for the bullet."(*) Pavlides versucht jedes Mal herauszufinden, "wer die Kugel bezahlt hat", oder anders formuliert: "cui bono?", weil er loyal und pflichtbewusst ist. Er hat einen eigenen moralischen Kompass. Er gerät immer wieder in gefährliche Situationen, er bleibt aber "cool". "Coolness" als  Überlebensstrategie?

Nikos Pavlides ist kein emotionaler Hitzkopf. Er analysiert, reflektiert und handelt schnell und effizient. Dabei wird er immer von der Frage nach dem "cui bono?" geleitet. In diesem Sinne ist seine "Coolness" eine Art Credo. Oder vielleicht einfach sein Modus operandi. "Coolness" ist aber auch genretypisch für Protagonisten von Politthrillern, Polars und Noirs. Ich verweise dabei auf Boris Akunins Erast Petrowitsch Fandorin. Eine wunderbare Figur. "Cool", obwohl er ganz schüchtern ist. Oder auf Ian Flemings James Bond, den Prototypen des "coolen" Helden. Was auch immer man von ihm halten mag.


Sie schreiben Politkrimis. Was sind die typischen Merkmale dieses literarischen Genres?

Patricia Highsmith hat die typischen Merkmale des Thrillers in ihrem Buch "Suspense" trefflich zusammengestellt. Ich empfehle interessierten Lesern unbedingt die Lektüre dieses Schriftstücks. Was speziell Politkrimis ausmacht ist der Bezug zur politischen Realität und der Versuch, einen Blick hinter die Kullissen der Mächtigen – Politiker, Oligarchen, Plutokraten – zu werfen. Häufig verwischen sich dabei die Grenzen von Gut und Böse.


Ihre Bücher handeln von diplomatischen Skandalen, von Terror und Spionage, von Korruption. Es wird Bezug genommen auf politische, historische und andere Ereignisse der jüngeren Vergangenheit (Imia-Konflikt. Namensstreit um Mazedonien, Revolutionäre Organisation 17. November, Foltermethoden der CIA etc.). Die Geschichten basieren zum Teil auf wahren Begebenheiten, die fiktional verarbeitet werden. Wie viel Recherchearbeit steckt in Ihren Büchern?


Viel. Aber zum Glück ist Recherchearbeit im 21. Jahrhundert sehr autorenfreundlich. Man braucht nicht mehr in Bibliotheken Enzyklopädien, Geschichts- und Fachbücher, sowie Landkarten zu studieren. Das Internet vereinfacht den Rechercheprozess enorm. Vorausgesetzt man weiss, wo man die Informationen herkriegt und wie man sie validieren muss. Gewisse Informationen jedoch muss der Autor sich vor Ort holen. Ich denke da an beschriebene Gebäude und Strassen, aber auch an die Atmosphäre, die eine bestimmte Szenerie bietet, oder an die Mentalität der Leute, die man beschreiben will.


In Ihrem Buch "Kalte Allianz" wird die Kriminalität unter anderem als sozial konstruiertes Produkt dargestellt. Man wird nicht als Krimineller geboren. Man wird dazu gemacht. Dieser Aspekt spielt in dem Buch eine bedeutende Rolle. Möchten Sie etwas dazu sagen?


Es würde zu weit führen, hier ein gesellschaftspolitisches Sittenbild zu malen. Aber ja, man wird nicht kriminell geboren. Es sind äussere Umstände, die jemanden veranlassen, Verbrechen zu begehen. Unabhängig ob wir von Kleinkriminalität, organisierter Kriminalität, White-Collar-Crimes oder politisch motivierten Verbrechen reden. Täter sind oftmals auch Opfer. Zum Beispiel ihrer eigenen Peer-Groups.


Die Handlung Ihrer Bücher spielt zu einem grossen Teil in Thessaloniki. Was verbindet Sie mit dieser Stadt, die Sie so gut kennen?


Viele Urlaubserinnerungen. Ich verbrachte eine beträchtliche Zeit meiner Ferien als Kind und Jugendlicher in Thessaloniki. Ich wohnte bei meinem Patenonkel, einem Augenarzt, der seine Praxis in einer Wohnung an der Tsimiski hatte, der verkehrsreichsten Strasse der Stadt. Ich besuchte den Markt, Kinos, Buch- und Plattenläden, Museen, Kirchen, historische Ausgrabungen und Stätten, schlenderte auf grossen Boulevards und durch dunkle Gassen, benutzte den öffentlichen Verkehr, studierte die Leute im Bus, in Tavernen und Cafeterias, am Hafen, Bahnhof und Flughafen. Nachhaltigen Eindruck hatten in mir übrigens die Manövrierkünste der Busfahrer hinterlassen, die ihre grossen Gefährte millimetergenau zwischen Massen von abgestellten Autos an beiden Strassenrändern hindurch chauffierten.


Sie sind der Sohn griechischer Einwanderer. Wie ist Ihre Beziehung zu Griechenland?


Ein ambivalentes. Ich mag das Griechenland der Antike und des Widerstands. Ich verabscheue jedoch den Klientelismus und die Unsitte der "Fakelakia". Es gibt in Europa kaum eine schönere und abwechslungsreichere Landschaft als die griechische. Gleichzeitig wird das Bild dieser Idylle vom allgegenwärtigen Littering aufs unschönste getrübt. Es sind solche Widersprüche, die zu meiner Ambivalenz beitragen. Ich denke, Griechenland könnte von einem politischen System, wie wir es in der Schweiz haben, profitieren. Ich fürchte aber, dass das System innert kurzer Zeit korrumpiert würde. Ein Freund aus Nafplio sagte mir einmal, als wir auf Ioannis Kapodistrias zu sprechen kamen: "Ihr Schweizer habt ihn geachtet und wir Griechen haben ihn umgebracht." 


Lesen Sie griechische Krimis? Wenn ja, welche Autoren lesen Sie gerne?


Ja. Petros Markaris in deutscher Übersetzung. Ich habe die meisten seiner Bücher, die im Diogenes Verlag erschienen sind, gelesen. Sie waren ziemlich unterhaltsam. Mir gefällt Markaris’ Kommissar-Figur, dieser kauzige Kostas Charitos, der so komplett anders ist als mein Kommissar Nikos Pavlides. Leider werden zu wenige griechische Krimis – im Gegensatz zu den skandinavischen – in die deutsche Sprache übersetzt. "Poly voutyro sto tomari tou skylou" von Giorgios Skampardonis ("Πολύ βούτυρο στο τομάρι του σκύλου" / Γιώργος Σκαμπαρδώνης), einen Noir-Thriller, fand ich ausgezeichnet, so richtig nach meinem Geschmack.


Möchten Sie, dass Ihre Bücher ins Griechische übersetzt werden?


Jeder Autor wünscht sich, dass seine Bücher von möglichst vielen Menschen in verschiedenen Sprachen gelesen werden. Aber das Literaturbusiness ist leider kein Wunschkonzert. Die Bücherrealität wird von Kostensenkungen, Margen und Gewinnstreben dominiert. Als unbekannter und unbedeutender Autor bleibt die Übersetzung eines literarischen Werks Wunschdenken. Persönlich frage ich mich, wie meine Politkrimis von einem griechischen Publikum aufgenommen würden. Schreibe ich authentisch genug? Oder merkt man, dass hier ein Grieche der Diaspora am Werk ist?


Welche Art von Büchern lesen Sie am liebsten? Für welche Themen interessieren Sie sich?

Ich lese am liebsten – wen wundert’s – Politthriller. Zu meinen Lieblingsautoren gehören Dominique Manotti, Adrian McKinty und Matti Rönkä. Daneben interessieren mich aber auch Bücher, die sich mit Zeitgeschichte befassen. Hier möchte ich den Schweizer Historiker Daniele Ganser erwähnen. Sachbücher, die sich mit dem zweiten Weltkrieg befassen, oder in denen es um Spionage und Enthüllungen geht, faszinieren mich ebenso. Und hin und wieder lese ich (Auto-)Biographien über Menschen, die mich faszinieren, ob Kalliope Papalexopoulou, Dusko Popov oder Rio Reiser.


Vielen Dank!


(*) Eric Ambler (1909 – 1998): "The Mask of Dimitrios" (1939).



(Letzte Aktualisierung: 13.07.2020.)







ΣΥΝΕΝΤΕΥΞΗ ΜΕ ΤΟΝ ΤΗΛΕΜΑΧΟ ΧΑΤΖΗΙΣΑΑΚ


ΕΡΩΤΗΣΕΙΣ: MARIA CHRISTEN-KONSTANTINIDIS





BILD: © TELEMACHOS HATZIISAAK.




Ο Τηλέμαχος Χατζηισαάκ (Telemachos Hatziisaak) γεννήθηκε το 1967 στην Ελβετία από Έλληνες γονείς μετανάστες. Είναι γιατρός παθολόγος. Ζει και εργάζεται στο καντόνι St. Gallen της Ελβετίας. Γράφει political crime fiction. Η πλοκή των μυθιστορημάτων του είναι πάντα συναρπαστική, ρεαλιστική και γεμάτη με ανατροπές που προκαλούν έκπληξη. Η ένταση διατηρείται μέχρι το τέλος. Οι καλά επεξεργασμένοι χαρακτήρες πείθουν. Πολιτικά και ιστορικά συμφραζόμενα αποτυπώνονται παραστατικά στον αναγνώστη. Κεντρικός ήρωας των βιβλίων είναι ο υπαστυνόμος Νίκος Παυλίδης από τη Θεσσαλονίκη. Εκδόθηκαν τα ακόλουθα βιβλία του: "Kalte Allianz" ("Ψυχρή συμμαχία"), 2011, EMH Schweizerischer Ärzteverlag AG FMH/Schwabe. "Sabotageakt" ("Πράξη σαμποτάζ"), 2013, EMH Schweizerischer Ärzteverlag AG FMH/Schwabe. "Hasardeur" ("O ριψοκίνδυνος"), 2015, Verlag Johannes Petri. Το επόμενο βιβλίο της σειράς έχει τίτλο "Magnetsturm" ("Mαγνητική θύελλα") και πρόκειται να κυκλοφορήσει τον Σεπτέμβριο του 2020 από τον εκδοτικό οίκο Hamburger Verlag Tredition.


Ο υπαστυνόμος Νίκος Παυλίδης είναι οξυδερκής και επίμονος. Τον χαρακτηρίζει υψηλό αίσθημα δικαιοσύνης. Εμπιστεύεται το ένστικτό του. Αποτυπώνει στη μνήμη του κάθε πρόσωπο που βλέπει. Δεν καπνίζει και πίνει σπάνια αλκοόλ. Είναι σε καλή φυσική κατάσταση (κολυμπά στη θάλασσα όλες τις εποχές του χρόνου, εξασκείται στο αϊκίντο). Αγαπά την τάξη. Ενδιαφέρεται για την αρχιτεκτονική. Πώς εμπνευστήκατε τον χαρακτήρα αυτόν;


Ο Νίκος Παυλίδης είναι ένας άνθρωπος της δράσης με πνευματική καλλιέργεια. Σε αντίθεση με τον James Bond του Ian Fleming, είναι καθαρά φανταστικός χαρακτήρας, δεν βασίζεται σε υπαρκτό πρόσωπο. Ύστερα από την ανάγνωση διαφόρων political thriller των Frederik Forsythe, John Le Carré, Len Deighton, Anthony Hide και Peter Zeindler, εξαντλήθηκε το αναγνωστικό μου υλικό. Σκέφτηκα ότι αντί να διαβάζω λογοτεχνική προπαγάνδα των Tom Clancy και John Grisham και να εκνευρίζομαι με το κατασκεύασμα του αγγλοσαξονικού υπερανθρώπου, καλύτερα να γράψω ο ίδιος political thriller. Έτσι δημιούργησα έναν ιδανικό, σεμνό, αλλά έξυπνο και επίμονο Έλληνα ερευνητή. Ήταν η εποχή που η Ελλάδα, επί κυβερνήσεως Ανδρέα Παπανδρέου, ακολουθούσε μία εξωτερική πολιτική αυτοπεποίθησης, μία ενεργητική εξωτερική πολιτική. Ήταν το 1994. Παρεμπιπτόντως, κυκλοφορεί η φήμη ότι ο Νίκος Παυλίδης φέρει κάποιες ομοιότητες με έναν Πρόεδρο της Δημοκρατίας εν ζωή, ο οποίος σχετίζεται με την κατασκοπεία.


"Αυτή η έλλειψη διαφάνειας στις υπηρεσίες ανθρώπινου δυναμικού των κρατικών αρχών" αποτελεί ένα αγκάθι στο μάτι του Παυλίδη (πηγή: "Hasardeur", σελίδα 35) και "η μη τυπική για τον μέσο Έλληνα συνείδηση καθήκοντος" που τον διακρίνει, ίσως μια μέρα να του στοιχίσει τη ζωή του (πηγή: "Kalte Allianz", σελίδα 78). Παρ όλα αυτά, ο Παυλίδης επιβιώνει και κάνει σταδιοδρομία στην Ελληνική Αστυνομία. Πώς τα καταφέρνει;

Προωθείται δυναμικά από τον ανώτερό του, τον Διογένη Κωστόπουλο, έναν άνδρα με επιρροή. Δεν είναι πελατειακή σχέση. Ο Κωστόπουλος αναγνωρίζει τις ικανότητες του προστατευομένου του, αλλά και τον δοκιμάζει συνεχώς. Συνειδητά. Ακριβώς με τον τρόπο του Anton Semjonowitsch Makarenko: "Απαιτώ από εσένα, διότι σε σέβομαι."


Οι έρευνες οδηγούν τον Παυλίδη στη Ζυρίχη. Αυτή η πρώτη εντύπωση της πόλης είναι θετική. Tο Niederdorf (τμήμα της παλαιάς πόλης) του θυμίζει, κατά κάποιον τρόπο, τα Λαδάδικα και την Πλάκα (πηγή: "Sabotageakt", σελίδα 188). Θα επισκεπτόταν ποτέ ο Παυλίδης τη Ζυρίχη για προσωπικούς λόγους;


Γιατί όχι; Με τη ζβιγγλιανή (1) του ολιγάρκεια και την αγάπη του για την τάξη, στοιχεία που φέρει ως δεύτερη φύση ο Παυλίδης, η Ζυρίχη αντιπροσωπεύει γι’ αυτόν το αντίθετο της θορυβώδους, χαοτικής και χωρίς τάξη γενέθλιας πόλης του, της Θεσσαλονίκης. Στους ανθρώπους αρέσει να επισκέπτονται μέρη που δεν μοιάζουν με αυτά στα οποία ζουν.


Ο Eric Ambler έγραψε στο βιβλίο του "The Mask of Dimitrios": "The important thing to know about an assassination or an attempted assassination is not who fired the shot but who paid for the bullet." (2) Ο Παυλίδης προσπαθεί κάθε φορά να ανακαλύψει "who paid for the bullet" ή, αλλιώς διατυπωμένο "cui bono?" (3), διότι είναι έντιμος και ευσυνείδητος. Πορεύεται με τη δική του ηθική πυξίδα. Εμπλέκεται σε επικίνδυνες καταστάσεις, παραμένει, όμως, "cool". "Coolness" ως στρατηγική επιβίωσης;

Ο Νίκος Παυλίδης δεν είναι συναισθηματικός και ευέξαπτος. Αναλύει, συλλογίζεται και ενεργεί γρήγορα και αποτελεσματικά και πάντα με γνώμονα το ερώτημα "cui bono?". Υπό αυτό το πρίσμα, η "coolness" που τον διακρίνει είναι ένα είδος credo (4). Ή ίσως απλώς modus operandi (5). Η "coolness" είναι, πάντως, χαρακτηριστικό των πρωταγωνιστών των political thriller, των έργων polar και noir. Σχετικά παραπέμπω στον Erast Petrowitsch Fandorin του Boris Akunin. Ένας εξαιρετικός χαρακτήρας. "Cool", αν και πολύ συνεσταλμένος. Ή στον James Bond του Ian Fleming, το πρότυπο του "cool", ανεξάρτητα από την άποψη που έχει κανείς για τον χαρακτήρα αυτόν.


Γράφετε political crime fiction. Ποια είναι τα τυπικά χαρακτηριστικά του συγκεκριμένου λογοτεχνικού είδους;

H Patricia Highsmith παρουσίασε τα τυπικά χαρακτηριστικά του thriller στο βιβλίο της "Suspense" με εξαιρετικό τρόπο. Συνιστώ σε ενδιαφερόμενους να διαβάσουν οπωσδήποτε το βιβλίο αυτό. Η ιδιαιτερότητα των political thriller είναι ότι αναφέρονται στην κρατούσα πολιτική και στην παρασκηνιακή δράση ισχυρών παραγόντων (πολιτικών, μελών της κοινωνικής και οικονομικής ελίτ). Συχνά τα όρια μεταξύ καλού και κακού συγχέονται.


Θέματα των βιβλίων σας είναι τα διπλωματικά σκάνδαλα, η τρομοκρατία, η κατασκοπεία, η διαφθορά δημοσίων υπαλλήλων. Αναφέρεστε σε πολιτικά, ιστορικά και άλλα γεγονότα του κοντινού παρελθόντος (κρίση των Ιμίων, Μακεδονικό ονοματολογικό ζήτημα, Επαναστατική Οργάνωση 17 Νοέμβρη, μέθοδοι βασανισμού της CIA κτλ.). Τα βιβλία σας αποτελούν, εν μέρει, τη μυθιστορηματική ανάπτυξη πραγματικών γεγονότων. Πόση έρευνα χρειάστηκε για το κάθε βιβλίο;

Χρειάστηκε πολλή έρευνα. Αλλά, ευτυχώς, η ερευνητική εργασία στον 21ο αιώνα είναι φιλική προς τους συγγραφείς. Δεν χρειάζεται πια να μελετά κανείς σε βιβλιοθήκες εγκυκλοπαίδειες, βιβλία ιστορίας, εξειδικευμένα βιβλία ή χάρτες. Το διαδίκτυο απλοποιεί σε μεγάλο βαθμό την ερευνητική διαδικασία. Υπό την προϋπόθεση ότι γνωρίζει κανείς πού να αναζητήσει τις πληροφορίες και πώς να επαληθεύσει την εγκυρότητά τους. Όμως, ορισμένες πληροφορίες πρέπει να συγκεντρώνονται από τον συγγραφέα επί τόπου. Αρκεί να σκεφτούμε τα κτίρια και τους δρόμους που περιγράφονται, αλλά και την ατμόσφαιρα μίας σκηνής ή τη νοοτροπία των ανθρώπων.


Στο βιβλίο σας "Kalte Allianz" η εγκληματικότητα παρουσιάζεται, μεταξύ άλλων, ως προϊόν κοινωνικών αλληλεπιδράσεων και ως κοινωνικό κατασκεύασμα. Δεν γεννιέται κανείς εγκληματίας, αλλά γίνεται. Η παράμετρος αυτή παίζει ένα σημαντικό ρόλο στο βιβλίο. Θα θέλατε να το σχολιάσετε;

Μία κοινωνικοπολιτική ανάλυση της πραγματικότητας θα υπερέβαινε τα πλαίσια της συνέντευξης. Αλλά, ναι, δεν γεννιέται κανείς εγκληματίας. Είναι οι εξωτερικές συνθήκες που οδηγούν κάποιον στο έγκλημα. Είτε αναφερόμαστε σε ασήμαντα εγκλήματα, στο οργανωμένο έγκλημα και σε οικονομικά εγκλήματα (white-collar-crimes) είτε σε πολιτικά υποκινούμενα εγκλήματα. Οι δράστες είναι πολλές φορές θύματα. Θύματα, παραδείγματος χάρη, της ομότιμης ομάδας τους (peer group).


H πλοκή των βιβλίων σας διαδραματίζεται, κυρίως, στη Θεσσαλονίκη. Τι σας συνδέει με την πόλη αυτή που γνωρίζετε τόσο καλά;

Πολλές αναμνήσεις διακοπών. Ως παιδί και ως νέος περνούσα ένα σημαντικό μέρος των διακοπών μου στη Θεσσαλονίκη. Έμενα στο σπίτι του θείου και νονού μου, ενός οφθαλμιάτρου που είχε το ιατρείο του σε ένα διαμέρισμα στην Τσιμισκή, τον δρόμο με τη μεγαλύτερη κυκλοφορία στην πόλη. Επισκεπτόμουν την αγορά, κινηματογράφους, βιβλιοπωλεία και δισκοπωλεία, μουσεία, εκκλησίες, ιστορικές ανασκαφές και τοποθεσίες, περιδιάβαζα σε μεγάλες λεωφόρους και σε σκοτεινά σοκάκια, χρησιμοποιούσα τη δημόσια συγκοινωνία, μελετούσα τον κόσμο στο λεωφορείο, στις ταβέρνες και στις καφετέριες, στο λιμάνι, στον σταθμό και στο αεροδρόμιο. Aξέχαστη θα μου μείνει η ικανότητα των οδηγών των λεωφορείων να ελίσσονται, οδηγώντας τα μεγάλα οχήματά τους ανάμεσα στο πλήθος τα παρκαρισμένα αυτοκίνητα στις δύο πλευρές των δρόμων, με ακρίβεια χιλιοστού.


Είστε γιος Ελλήνων μεταναστών. Ποια η σχέση σας με την Ελλάδα;


Μία αμφιλεγόμενη σχέση. Μου αρέσει η Ελλάδα της αρχαιότητας και της Αντίστασης. Αλλά απεχθάνομαι τον νεποτισμό και και τη φρικτή συνήθεια που ονομάζεται "φακελάκι". Δεν υπάρχει πιθανόν στην Ευρώπη κανένα πιο ωραίο και ποικιλόμορφο τοπίο από το ελληνικό. Την ίδια ώρα, η ειδυλλιακή αυτή εικόνα αναιρείται από μία μεγάλη εξάπλωση της ρύπανσης (littering). Tέτοιες αντιθέσεις συμβάλλουν και στη δική μου αντιφατικότητα. Πιστεύω ότι η Ελλάδα θα μπορούσε να ωφεληθεί από ένα πολιτικό σύστημα, όπως αυτό που έχουμε εμείς στην Ελβετία. Φοβάμαι, όμως, ότι σύντομα θα οδηγείτο στη διαφθορά. Κάποτε μου είπε ένας φίλος από το Ναύπλιο, καθώς συζητούσαμε για τον Καποδίστρια: "Εσείς οι Ελβετοί τον τιμήσατε, εμείς οι Έλληνες τον σκοτώσαμε."


Διαβάζετε ελληνικά αστυνομικά μυθιστορήματα; Εάν ναι, ποιους συγγραφείς προτιμάτε;

Ναι. Τον Πέτρο Μάρκαρη μεταφρασμένο στα γερμανικά. Διάβασα τα περισσότερα από τα βιβλία του που εκδόθηκαν από τον εκδοτικό οίκο Diogenes Verlag. Τα βρήκα αρκετά απολαυστικά. Μου αρέσει ο ήρωας των αστυνομικών του Μάρκαρη, ο ιδιόρρυθμος Κώστας Χαρίτος, ο οποίος είναι τόσο διαφορετικός από τον Νίκο Παυλίδη. Δυστυχώς (σε αντίθεση με τα σκανδιναβικά αστυνομικά), μεταφράζονται πολύ λίγα ελληνικά αστυνομικά στα γερμανικά. Εξαιρετικό βρήκα το noir thriller "Πολύ βούτυρο στο τομάρι του σκύλου" του Γιώργου Σκαμπαρδώνη. Ακριβώς του γούστου μου.


Θα θέλατε να μεταφραστούν τα βιβλία σας στα ελληνικά;

Κάθε συγγραφέας επιθυμεί να διαβάσουν τα βιβλία του όσο το δυνατό περισσότεροι άνθρωποι σε διαφορετικές γλώσσες. Ωστόσο, αυτό που θα αποκαλούσαμε "literature business" δεν συγκροτείται από έναν "κατάλογο επιθυμιών". Η πραγματικότητα κυριαρχείται από τους εξής παράγοντες: μείωση κόστους, περιθώρια κέρδους, επιδίωξη κέρδους. Η μετάφραση του λογοτεχνικού έργου ενός ασήμαντου και αγνώστου συγγραφέα παραμένει ανεκπλήρωτη επιθυμία. Προσωπικά αναρωτιέμαι πώς θα αντιδρούσε το ελληνικό κοινό στα μυθιστορήματά μου. Γράφω αυθεντικά ή αντιλαμβάνεται κάποιος ότι ο συγγραφέας είναι Έλληνας της διασποράς;  


Τι βιβλία διαβάζετε γενικώς; Ποια θέματα σας ενδιαφέρουν;

Διαβάζω (ποιος θα μπορούσε μετά από όλ' αυτά να απορήσει;) political thriller. Μερικοί από τους αγαπημένους μου συγγραφείς είναι η Dominique Manotti, o Adrian McKinty και ο Matti Rönkä. Εκτός αυτού, με ενδιαφέρουν βιβλία που ασχολούνται με τη σύγχρονη ιστορία. Στο σημείο αυτό θα ήθελα να αναφέρω τον Ελβετό ιστορικό Daniele Ganser. Επίσης, με ενδιαφέρουν βιβλία που ασχολούνται με τον Δεύτερο Παγκόσμιο Πόλεμο ή με κατασκοπεία και αποκαλύψεις. Κατά καιρούς διαβάζω και (αυτο)βιογραφίες ανθρώπων που με συναρπάζουν, όπως είναι η Καλλιόπη Παπαλεξοπούλου, o Dusko Popov ή ο Rio Reiser.  


Ευχαριστώ πολύ! 


(1) ζβιγγλιανή: που αναφέρεται στον Ελβετό θρησκευτικό μεταρρυθμιστή Ζβίγγλιο (Ulrich Zwingli, 1484-1531).
(2) "The important thing to know about an assassination or an attempted assassination is not who fired the shot but who paid for the bullet.". Πηγή: Eric Ambler, 1909-1998, "The Mask of Dimitrios".
(3) cui bono?: λατινική φράση που σημαίνει "ποιος ωφελείται;".
(4) credo:
λατινική λέξη που σημαίνει "Σύμβολο της Πίστεως" και "Πιστεύω".
(5) modus operandi: λατινική φράση που σημαίνει "τρόπος του λειτουργείν".




(Τελεταία ενημέρωση: 13.07.2020.)






MARIA OF BITHYNIA AND MITERIKON, AN ANTHOLOGY OF TEXTS BY AND ABOUT HOLY WOMEN OF THE ORTHODOX CHURCH, AS A SOURCE FOR GENERAL HISTORIOGRAPHY AND WOMEN’S HISTORY.




TEXT: ANNA MIHOPOULOU



Anna Mihopoulou (M.A. in Women's Studies, University of York) is researcher and writer.





MARINA THE MONK. AUTHOR: RICHARD DE MONTBASTON. WIKIMEDIA COMMONS, PUBLIC DOMAIN.




Miterikon: Narratives, sayings and lives of the holy mothers of the desert, women ascetics and saints of the Orthodox Church is an anthology of age‐old texts about holy women (miteres, Greek for mothers) of the Orthodox Church, that were narrated and/or written to serve as a source for religious inspiration – addressed particularly, though not exclusively, to women; its publication in 7 volumes supervised by prof. D. Tsamisin the 1990s was sponsored by five Greek nunneries (1).


The texts of each volume are divided into: a. “Narratives”, i.e. accounts about the saints by direct or indirect witnesses; b. “Sayings” of the holy women themselves; c. scholarly “Lives of Saints” (Bioi hagion). Each saint is presented in one of those categories, usually by one text, occasionally by more; the source of each entry (the work of a religious writer or, quite often, an earlier collection of lives of saints, in manuscript or in print form) is noted in a footnote. On the left‐side pages of each volume the texts are presented in the original, ancient Greek language, while on the right side there is a translation in modern Greek (2). Footnotes provide terminology and vocabulary explanations, historical background, geographical data and further information, contributing considerably to the value of the publication. 


Through the 3.172, in all, pages we become acquainted with about 200 women who lived in the time period between the early years of Christianity until the 14th century, in territories belonging to, or influenced by, the East Roman / Byzantine Empire – from Mt. Sinai to Spain, from Egypt to Iberia (Georgia) (3). Included in the Miterikon are women who became saints having devoted their lives to God’s will – with the exception of the martyrs of the first Christian centuries (an anthology of whose lives and accomplishments would, indeed, be a necessary supplement to the Miterikon, stated prof. Tsamis) (4). Represented are all kinds of social environments and personalities – simple country women or city dwellers, or wives of officials, or queens, virtuous and devout from a very young age or repenting sinners; those who avoided marriage, others who submitted to violent husbands, some who left their homes on pilgrimage or entered the monastic path along with their husbands and children; those who lived alone in the desert and those who were –willfully or not– secluded in nunneries, or found refuge in monasteries disguising themselves as –eunuch– monks.


All these cases offer us a spectrum of experiences and life stories –which otherwise remain to a large extent invisible–, shedding light on the historical past of social and individual life arrangements, especially of women (and women’s collectivities, if nunneries are to be counted as such), with their ideological and spiritual connotations and their echoes up to the present. No matter how fragmentary or through which particular viewpoint or literary tradition they are recorded (issues for discussion in themselves), they offer an abundance of material useful for a variety of disciplines in the humanities, and for the history of women in particular.


Of course the life‐stories provided are multiply mediated. To start with, religious women –except, maybe, certain ascetics of the first Christian centuries– were under male guidance, even in nunneries; thus, many women saints are presented through their relation to influential holy men – sometimes occupying only a few lines in the life of a male saint. Furthermore, the narrations about women saints come from men – a pious relative, monk or clergyman, an ascetic who met the holy mother or heard about her from somebody else and so on; religious women as writers (even of women’s lives) were nonexistent or, at least, did not represent themselves as such (although we might presume that at least some of the texts of unknown or pseudonymous narrations have been authored by religious women) (5). In addition, the narrations have been edited by –male– anthologers contributing to the official corpus of teachings of the –male dominated– Church and, broadly speaking, of the political and social –male dominated– establishment, reproducing, at the same time, the dominant ideology of local societies and the family. Finally, or rather fundamentally, these general patriarchal stands have been incorporated in language itself, as in the cases when virtues supposedly deriving from masculinity (like “manly” courage, andreia – from andras, man) are attributed to women who are, therefore, considered “exceptional” among the ranks of their sex.


“Jesus has not set any ideals special to women. His teaching is addressed to human entities[…]. In practice, however, attitudes of the ancient world, degrading for women, prevailed in Christianity also”, states prof. Tsamis. “The anything but satisfactory position of women in ancient society can be often discerned in the texts of the Miterikon(6), where we also see women, in particular, encouraged to be virtuous by being humble, self‐abnegating, seeking sanctity by living in what is considered to be the eternal Christian truth.


At the same time, however, between the lines of these life‐stories one may also detect some of the ideas and aspirations of individual women and of women like them. Needless to say, it takes a cautious and complex approach on the part of modern feminist and historical reading so as not to cast a final blow to the chance of these women to be heard – at least to some extent.



Miterikon, women saints and Bithynia

An acquaintance with the women of the Miterikon can be achieved through the path of local history, in its interaction with general history; thus, of the women saints included in it, this paper proposes to discuss those related to Bithynia (the location of the 2014 “Writing Women’s Lives” conference).


Bithynia is quite suited to the task, for it has been an important, albeit not central area of the East Roman empire. Situated in the north of the Asia Minor peninsula, its coast extending from Propontis (the Sea of Marmara) and the Bosphorus (Boğaziçi) to the Euxine Pontos (Black Sea, Karadeniz), it lies on the geo‐strategical crossroads between Asia and Europe. Thus, it was not by accident that the missionary journeys of Christian apostles, like Peter and Paul, took them across this territory. The new faith attracted substantial numbers of –male and female– followers, so the area was to become a theatre of the persecutions that followed, delivering martyrs like the renowned St. Barbara (7). Numerous other saints are connected to Bithynia, among them the following nine women saints presented by the Miterikon.



Imperial Christianity ‐ St. Helen at the side of her son, St. Constantine the Great (early 4th c.)

The establishment, for military and administrative purposes, in AD 330 by emperor Constantinus I of a new Roman imperial capital in Constantinople (Istanbul), on the site of ancient Greek Byzantion, that is, on the Thracian shores opposite Bithynia, meant that the latter would become a “first class” province; here members of the elite would own large estates, construct private residences as well as public buildings, temples, monasteries, seeking relaxation, extra income and, in times of political turmoil, refuge – when it was not used as a place of exile. In AD 325 Constantinus, overturning the imperial policy against the Christians, in his aspiration to make the best of their dynamism through unifying procedures, initiated and presided over a gathering of bishops, the so‐called First Council of Nicaea (Iznik), in Bithynia. Constantine the Great –as he became known due to these groundbreaking acts– was to be celebrated by the Christians as an isapostolos (equal to the apostles) together with his mother, St. Helen, a Christian from Bithynia, a source of inspiration and an aide in his personal and imperial conduct and policies (8).


St. Helena is presented in the Miterikon through three different texts – all of which, incidentally, portray her being guided by her son, rather than the other way round (9). The first one praises mainly Constantinus, devoting just one of its five paragraphs to his mother. The second, quite unsophisticated, provides historically based information mixed with inaccuracies and legends; among other things, it erroneously maintains that Constantinus, after becoming “the ruler of the world” at the age of 21, asked his mother to join him, crowned her as his co‐ruler, and asked her to search for the holy Cross, whose power had strengthened his reign – a venture for which he provided her with the necessary escort (10). The third –more literary– text focuses on the virtues that St. Helena possessed, only to conclude that she was “a mother of a great son, who made it possible for his mother to be respected by every nation” (11).


A complementary and at times contradictory version of the story is provided by the footnotes of the publication. It is through them that the readers are informed of the circumstances of St. Helena’s birth (c. AD 250, at Drepane –later named, after her, Elenopolis (Hersek)–, in Bithynia, to a family of no distinction) and of certain obscure details regarding her marital status, as well as of the fact that her husband Constantius broke up with her, to marry in the family of emperor Maximianus (12). Furthermore, it is stated that Constantinus had his son from his first marriage, Crispus, killed, an act that caused St. Helena to confront him and may have induced her journey to Palestine, with his support, as an expiatory pilgrimage (13). It is also stated that one year earlier, in AD 325, Constantinus – by then in his fifties, and not in his twenties, as the second text states– had named her an augusta (14), that while at the Holy Land she founded two churches –and not four, as the same text maintains– and that, soon after her return, she died, at the age of 80, to be buried in Rome, and not in Constantinople – as the third text claims (15).



The emperors vs. the patriarchs ‐ St. Nikareti, supporter of the exiled patriarch St. Ioannis Chrysostomos (early 5th c.)

Despite gradually converting Christianity into a corner stone of the empire, the emperors of Constantinople would not cede primacy to the patriarchs of the city (16).  An early example of this was the case of patriarch St. Ioannis (John) Chrysostomos (i.e. the “Goldenmouthed”), a renowned preacher and a zealot of faith and virtue, from Syrian Antioch, who criticized the exercise of power by the emperors Eudoxia and Arcadios, an attitude leading to his dethronement and exile (17).


Quite a few of Chrysostomos’ distinguished supporters had to leave Constantinople, among them Nikareti, descendant of an aristocratic family from Nicomedia (Izmit), Bithynia. She is described in the text provided by the Miterikon as “a virgin well known for her virtues”, “totally devoted to divinity, not at all to earthly cares” (18); as is noted, although she distinguished herself offering her services, especially to the poor –supplying medicaments which she devised herself–, she declined to be ordained a deaconess, a “leader of girls dedicated to God”, although “Ioannis asked her repeatedly to do so” – and this is celebrated as an indication of her will “to live in humility, completely un‐noticed”.


Nikareti’s strong character was in effect also in exile, since, although largely divested of her inheritance, she managed to provide not only for herself and her relatives, but for others as well – and so it is that she is praised for facing adversity with “manly courage” (andreia) (19).


As is stated in a footnote of the Miterikon, in the first Christian centuries women (like Nikareti) could become deaconesses of the Church (20); however, in the centuries following its incorporation in the establishment even this minimum participation of women in the hierarchy of the clergy seems to have been more or less obliterated – a phenomenon observed in many other ideological and political movements as well.



The spread of asceticism ‐ Three women initiated by the hermit St. Auxentios: St. Elefthera, St. Cosmia and an anonymous nun (mid‐5th c.)

In the period that followed the end of anti‐Christian persecutions, asceticism (ascesis, Greek for exercise), an age‐old practice in the Middle East, was met with unprecedented flourishing as an expression of the Christian faith, mainly in the deserts of Galilee, Syria and Egypt. The participation of women –finding “an islet of equality, where they could escape being under custody, as well as household tasks, and seek virtue and personal spiritual life”, as prof. D. Tsamis puts it (21)- was impressive. Besides individual ascetics –quite often engaged in extreme practices of abstinence and discomfort–, monastic collectives appeared also in growing numbers.


Bithynia is situated quite far from the deserts and the centers of asceticism, however its spirit was introduced here by the Syrian hermit St. Auxentios, who settled at about 12 km to the southeast of Chalcedon (Kadıköy), on Skopa or Skopos mountain, later named, after him, Mt. of Auxentios (Kayişdağ) (22). Women from Constantinople, on the opposite coast, would be among those who came 773 to him for a blessing and spiritual guidance.


According to the narrative (23), Elefthera (“Free [woman]”), a member of empress Pulcheria’s court (24), asked St. Auxentios to initiate her to ascetic life (25); finding her suited to the task, he instructed her to stay for a while “in the plain, outside the city” and study the Bible. Another woman, named Cosmia (“Decent” [woman]), the wife of a certain Pentepitropos, asked St. Auxentios o “remove her from worldly degradation” and allow her to stay by him; in her case, both the Saint and her family tried to persuade her otherwise, but to no avail, therefore he allowed her to stay along with Elefthera. Another woman, the wife of a wild beasts’ tamer, was to join them.


“After a while he [St. Auxentios] dressed them up with proper ascetic vestments, that is, itchy hairy tunics and large mafortia(26) so that “everyone facing such a trial would be moved; for, up to then, there had never been this kind of monastic attire in the area”. And, thus, one of the first nunneries in Bithynia, that of Trichinarea, was founded at around AD 460.



Iconoclasm ‐ Women saints of the resistance

Iconoclasm or Iconomachy (mache, battle in Greek, against the icons) was introduced by emperor Leon III the Isaurian and sustained by his successors for more than a century (AD 726‐842). Under the influence of Middle‐Eastern religious doctrines, predominantly Judaism and Islam, and the debates about the two natures of Christ, the use of icons in religious life was proclaimed against God’s will, causing natural and humanly‐induced disasters on God’s empire, such as internal strife and the loss of territories to followers of other religions or denominations. A large part of the clergy as well as of lay people, especially women, objected to this stand, defending the age‐old tradition of the icons in the Christianworld, only to find themselves under persecution (27).



I. St. Anna the Nun, a spiritual daughter ofthe martyr St. Stephanosthe New (mid‐8th c.)

One of the most renowned opponents of Iconomachy, and finally a martyr, was St. Stephanos the New (28), who lived on Mt. of Auxentios, in Bithynia. His reputation attracted many visitors, among them a pious woman of noble descent, a childless widow from Constantinople, who wished to become a nun. According to the narration (29), St. Stephanos guided her in the distribution of her property to the needy and in giving up every attitude connected to lay life. Having accomplished that, she was accepted in the ranks of the nuns by the Saint, who –becoming her second godfather– named her Anna and placed her at the “lower” nunnery, i.e. that of Trichinarea (30).



II. St. Theoktisti, spiritual daughter of her brother St. Plato and of her son St. Theodoros Stouditis, spiritual leader of her family (late 8th c.)

St. Theoktiste the Constantinopolitan (c. AD 740 ‐ between 797 and 799) (31) a woman of striking character, is depicted in the Miterikon through two texts by her son St. Theodoros Stouditis (32), a distinguished scholar monk and a prominent figure in the battle against Iconomachy (33).


Theodoros describes the spiritual progress of his mother, who learned to read on her own as an adult, in order to study the holy letters (34), having her brother, Plato, prior at the monastery of Symbola, on Mt. Olympos in Bithynia, as a spiritual father (35). Without neglecting her household duties, as Theodoros notes, Theoktisti started exercising in the virtues of an ascetic: systematically attending services and praying, fasting, convincing her husband to abstain from sex (36), dressing plainly, like a widow, in short “putting to death desires” and “cleansing her soul to the point of acquiring the accuracy needed for an absolute control of the mind”, while “following the narrow path of sorrow throughout a tough life”. She also guided her children to virtue and when she left secular life to become a nun –after organizing a celebration for all the relatives–, “what a marvelous novelty, to leave her house and present herself to God along with a flock: her four children, her husband’s three siblings, and taking her husband with her(37) – a move that impressed the Reigning City (Vasilevousa, that is, Constantinople). In this frame, what seems to negate a woman’s nature, “cutting herself even from her beloved members of her family”, is considered an asset (38).


An interesting –negative– trait in the character of Theoktisti, one that probably only a relative would have recorded (and for that reason, this account becomes exceptionally valuable), is the fact that, “being forceful by nature” she lost her temper with the female servants of the house, and treated them harshly –to the point of hitting or imprisoning them, “if that would bring them to virtue”–, as she was later hard with her subordinate nuns (39). Every time she regretted it and asked for forgiveness from the woman/en involved and absolution by her spiritual father (that is, her brother Plato or his successor as prior, her son Theodoros). Otherwise, she had excellent relations with her women neighbors and provided for the poor and needy, as well as for the monks, with money, supplies and meals.


Leaving her house she went to Bithynia, in the vicinity of her brother’s monastery, which, however, had suffered severe damage due to the Iconomachy. Theoktisti shared a cell with her daughter, already a nun, and another woman relative. The men of the family followed her and thus was founded the monastery of Sakkoudion in Bithynia, with St. Plato as its prior. However, their opposition to the second marriage of the emperor brought about new calamities: the monastery suffered great damages and several of its monks were exiled. On their way, they arranged for a secret meeting with Theoktiste, who gave them her blessing – for which she was criticized by certain members of their household, as is noted (40). She then took care of the monks remaining in the monastery and those imprisoned in Constantinople; she even spent a month in prison herself – to be again rebuked by some. It is not made clear if she was criticized for her positions or for supporting them actively, despite being a woman.


At the time of her death, in Constantinople, she was surrounded by her family; she seemed eager to leave this world, concludes Theodoros, as if in a rush to meet two of her children who had died before her.



III. St. Anna of Lefkati, an ascetic nun (mid‐9th c.)

Anna lived at the time of emperor Theophilos (AD 829‐842), the last supporter of Iconomachy (41). The daughter of a distinguished, wealthy family, she lost her father early and was raised “into virtue” by her mother, after whose death Anna devoted herself to helping the poor and destitute. However, “a bad mannered newcomer to the royal court, a Hagarinos [descendant of Hagar],” obtained the consent of the emperor, Basil I, to marry her and, on her refusal, subjected her to torturous pressure; Anna turned to God for help and, soon after, her persecutor died. After that, she gave up lay life, seeking shelter in a church of St Mary at Lefkati (a cape to the south of Chalcedon) (42).


Following the steps of the most austere ascetics, she started exercising in staying awake, abstinence and fasting – she fasted for two or three days in a row, sometimes for a whole week, and then had a little food; “in this way she depleted her body so much that all her bones became visible […], her muscle melted away, becoming almost dead, and her bones were covered only by the skin, presenting an image in the exact way the Maker molded it”. She lived in this way for 50 years, and died after a short illness, to be buried in the family tomb.


Years later some “people possessed by daemons” disinterred her body, which had miraculously remained intact and gave up incense – a sign of sanctity. Thanks to it, people carrying illnesses of the body or the spirit were healed.



St. Maria of Bithynia, a virgin among the monks

Maria was a girl from Bithynia – no time specification is known about her (43). She lost her mother in childhood and was raised by her father, who wished to leave her in charge of his property and become a monk. Maria begged him to take her with him, so they gave away most of their goods and the rest to the monastery where they had been accepted – Maria, under the name of Marinos, passed as a delicate youth.


Marinos was very competent and became the prior’s favorite. Once he was sent, along with two other brothers, to do some errands for the monastery and had to spend the night at an inn. The daughter of its keeper was seduced at that time by a soldier and became pregnant. To her furious father she blamed the handsome monk Marinos, who consequently was thrown out of the monastery. Relying on the mercy of passers‐by and a small garden that he tended, he survived and also raised the child, since the inn‐keeper left it in his care soon after it was born.


The years passed and the monks, feeling sorry for their brother, asked the prior to allow him in again. Thus Marinos returned inside the monastery – but now he had to do the dirtiest and heaviest jobs. He never complained. When, one day, he did not show up for Mass, his brothers went to his cell and found him dead. Upon preparing his body for burial, they realized it was a woman’s. The prior prayed to be forgiven for the fact that he had done an injustice to someone so humble and faithful to the monastery, a real saint (44).


Conclusion

Some readers may consider such narratives fascinating, even inspiring, others may find them strange or even distasteful. The fact is that through them, and their excellent presentation in the Miterikon, we can meet some exceptional women of the past and share a part of their personal lives and interaction with their social surroundings; the stories of women saints are there to be re‐read – and re‐written– in many different ways.


Keywords: Miterikon, Holy Women, Orthodox Church, Women History.


Anna‐Efrosyni MIHOPOULOU M.A. in Women’s Studies (University of York, UK) Researcher and Archivist of Women’s History (Athens, Greece).





IMAGE:  © ANNA MIHOPOULOU:





Notes

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(1) Dimitrios Tsamis, editor, Miterikon: Diigiseis[, apofthegmata] kai bioi ton agion miteron tis erimou, askitrion kai osion gynaikon tis Orthodoxou Ekklisias [Miterikon. Narratives[,sayings] and lives of the holy mothers of the desert, women ascetics and saints of the Orthodox Church], vols. I, II, III (Thessaloniki: “Saint Makrina” Sisterhood, 1990, 1991, 1992); vol. IV (Alexandroupoli: Holy Nunnery “Panagia of Evros”, 1993); vol. V (Thessaloniki: Holy Nunnery of Zoodohos Pigi‐ Chrysopigi, Chania, 1995); vol. VI (Thessaloniki: Holy Isychastirion of Timios Prodromos, Akritochori, 1996); vol. VII (Thessaloniki: Holy Isychastion for Women I Metamorphosis tou Sotiros, Milesi, 1997). (The “sayings” are referred to in the title of the first volume only). Miterika follow the tradition of paterika (“fathers’ books”), a well known genre of Byzantine religious literature.


(2) The names of the translators are mentioned on the first pages of the volumes.


(3) Most extensively represented are the areas of Egypt, Palestine, Syria, Asia Minor et al. and the prominent cities of the times, i.e. Rome, Constantinople, Antioch, Alexandria et al. “The status of women was not the same in Jewish, Greek, and Roman cultures […] the liberty exhibited by patrician Roman women on the Aventine or in the Holy Land contrasted sharply with the self‐ effacement of oriental women […]” (Monique Alexandre, “Early Christian Women”, in Georges Duby and Michelle Perrot, general editors, A History of Women: From Ancient Goddesses to Christian Saints (Cambridge, Massachussets: Harvard University Press, 1993), 414).


(4) D. Tsamis, general introduction to Miterikon, vol. I, 20.


(5) Four women hymnographers are known. On the absence of “women’s voices”, see also Alexandre, “Early Christian Women”, 412.


(6) D. Tsamis, general introduction to Miterikon, vol. I, 15, 16.


(7) Vasilissa was tortured to death just outside Nicomedia; three sisters, Metrodhora, Menodhora and Nymphodhora, became martyrs in AD 235 and were buried by the hot springs to the east of cape Poseidonion; from Nicomedia Diocletianus started the last –and maybe most fierce– persecution of Christians (AD 303‐311), whose victims would be his own wife Valleria and daughter Balleria, as well as St. Euphemia from Chalcedon. In the first Christian centuries many women believers endeavored to convert their relatives (Alexandre, “Early Christian Women, 442‐ 444).


(8) The Orthodox Church honors her, together with Constantine, on May 21, the Catholic Church on August 18.


(9) Miterikon, vol. II, 332‐349. What St. Constantinus seems to have actually done, is to urge his mother to be baptized (ibid., vol. II, 336, fn. 13). 776


(10) The discovery of the Holy Cross by St. Helena is annually celebrated on September 14. This text maintains that St. Helena left part of the Cross in the care of the patriarch of Jerusalem, while the rest she entrusted to the patriarch of Constantinople. She also brought the nails of Jesus’ crucifixion to herson, who put them on his helmet and on the harness of his horse.


(11) Ibid., 347.


(12) Ibid., 336, fn. 13. Helena and Constantinus lived in Nicomedia, Bitnynia, one of the four capital cities of the empire. Constantinus succeeded his father after he died in Eboracum (York) in AD 306 (ibid., 332, fn. 1 and 334, fn. 7).


(13) Constantinus married Minervina and had a son, Crispus, whom he had killed – an act associated with his second wife, Fausta, daughter of Maximianus, whom he also had killed afterwards (ibid., 333, fn. 5). With Fausta he had Constantius and Constans, Constantina and Helena. He may have also had an illegitimate son, Constantinus (ibid., 342‐343, fn. 3).


(14) Ibid., 339, fn. 3.


(15) Ibid., 336, fn. 15.


(16) The emperor ruled as the representative of God on Earth. He could dethrone the patriarch of Constantinople, but not defy his moral judgment, especially when that corresponded to public opinion.


(17) Ioannis Chrysostomos became patriarch of Constantinople in AD 398, was forced to leave in 403, was restored under the pressure of public opinion, and exiled again in 404. He died in 407.


(18) Miterikon, vol.VI, 350‐353. C. Baronius set the 27th of December as the commemoration day of St. Nikareti (“Victorious virtue”) (ibid., 353, fn.5).


(19) Perhaps she was exiled to Nicomedia, and she may have died there, as it happened with the deaconess Olympias, who had also inherited property in Nicomedia through her grandfather Avlavios.


(20) On deaconesses, Miterikon, vol. IV, 14, fn. 4 and 52, fn. 1. See also Alexandre, “Early Christian Women”, 423‐424, 429, 432: “As the Church moved toward greater institutionalization, women did not hold well‐defined ministries. Certain distinct groups of women did form, however. One such was the cherai, or widows, [… and the  deaconessesdiakonissai] […] the deaconess’ duties were limited to the service of other women” – anointing, teaching, assisting the sick. “[…] feminine monasticism eventually subsumed these roles”.


(21) D. Tsamis, general introduction to Miterikon, vol. I, 16. See also Alexandre, “Early Christian Women”, 415. The mothers of the desert were called ammas (Miterikon, vol. I, 14).


(22) Under the guidance of St. Auxentios (Syria, c. AD 420 ‐ Bithynia, AD 470) many men and women lived in the area as hermits and a number of monasteries were founded (Miterikon, vol.VII, 65, fn. 4).


(23) Ibid., 64‐67.


(24) Elefthera, “Stephanis by surname”, was a cubicularia (Latin for chamberlain), that is, an exceptional member of the royal court (ibid., 64, fn. 1 and 3).


(25) Elefthera offered the saint some holy relics she had in her possession (ibid., 65).


(26) Mafortium, in Latin, omoforion in Greek, was a short vestment, covering the shoulders and the back, worn by both men and women, especially ascetics, at the Early Christian era (ibid., p. 67, fn. 10).


(27) Iconomachy was subverted by two women, empress Irene the Athenian, in AD 787, and finally empress Theodora, in AD 842.


(28) Stephanos the New, born in Constantinople around AD 713 and baptized by patriarch Germanos I, was brought by his father and his mother Anna at the Mt. of Auxentios, where he lived as a hermit, exercising in calligraphy. He founded a monastery that became a center of resistance against Iconomachy in the years of emperor Constantine V. He was accused for improperly making Georgios Syncleticos, member of the royal court, a monk, was imprisoned in Constantinople, tortured and died on November 28, 764 (Miterikon, vol. V, 36, fn. 1).


(29) Ibid., 36‐43.


(30) Ibid., 42, fn. 11.


(31) Miterikon, vol. IV, 193, fn. 2.


(32) Ibid., 192‐231. The first text is a letter that Theodoros sent from the Monastery of Sakkoudion to his dying mother at Constantinople and the second is an obituary he wrote after her death. St. Theoktisti is celebrated on December 20.


(33) St. Theodoros Stouditis was born in AD 759. In 780 he became a monk at the family Monastery 777 of Sakkoudion, in Bithynia, in 794 succeeded his uncle Plato as prior. In the years 795‐796 he was sent to exile in Thessaloniki, returned to the monastery and then, in 798, became prior of the Monastery of Stoudios in Constantinople. He was again sent to exile in 809 and 815‐821 and died in exile, on an island or a cape of Propontis in 826 (ibid., 192-193, fn. 1 and 217, fn. 39). His brother Iosif became archbishop or a cape of Propontis in 826 (ibid., 192‐193, fn. 1 and 217, fn. 39). His brother Iosif became archbishop of Thessaloniki (ibid., 210, fn. 25).


(34) It is implied by the text that she was illiterate, though of a noble family, because she had been brought up as an orphan (ibid., 205).


(35) St. Plato, born in AD 735, became a monk at the Monastery of Symbola, on Mt. Olympos, Bithynia, and its prior in 770. When, in 781, his sister Theoktisti became a nun, along with her husband Fotinos, his three brothers and the four children of the couple at the village of Sakkoudion, in Bithynia, Plato became the prior of the monastery (ibid., 220, fn.2). He was among the opponents of Iconomachy, also rejected the second marriage of emperor Constantine VI and was imprisoned in 795‐797 (ibid., 216, fn. 37). He died in 814 and was buried in the Monastery of Stoudios,in Constantinople.


(36) According to Theodoros, she reminded her husband of the eternal parting and managed for them to abstain from conjugal communication, while sharing the same bed, for five years and more (ibid., 207). The tradition of the Orthodox Church instructs that, in order for someone married to follow a monastic life, the spouse must consent, though this can be overlooked on special occasions. The byzantine law allowed also for a divorce on such occasions (Miterikon, vol. VII, 66‐67, fn.7).


(37) Italics, for emphasis, mine.


(38) On the day she became a nun the youngest of her three sons, Efthymios, clung to her vestments, not wanting to part from her, but she stood firm and convinced him to leave, promising that she would escort him to the boat herself (Miterikon, vol. IV, 215). Theoktiste, notes Theodoros, was, at the time, halfway through her marital life, enjoying wealth and the honors of her husband’s royal office –Fotinos was treasurer of the royal taxes (ibid., 202, fn. 8)–, with grown up children that could have given offspring to continue the family lineage; but she didn’t care for that either, and dedicated all her children to God (ibid., 213).


(39) After beating someone she would go to her chamber and beat her own face, and then invited the woman she had punished, knelt before her and asked her forgiveness – her servants recognized her good intentions and loved her and trusted her, maintains Theodoros (ibid., 209).


(40) They met “on a winter night, in a country house, with great fear, secretly”, narrates dramatically Theodoros, who concludes with an emotional image of his mother: “[…] in the morning […] tearful, she kissed all parts of our bodies, as one does with the dead” (ibid., 219).


(41) Miterikon, vol. II, 158‐161. The saint is celebrated on July 23 or 24 (ibid., 161, fn. 7).


(42) Ibid., 158, fn. 1. The footnote gives Yelkenkaraburnu as the present name of the cape.


(43) Miterikon, vol. I, 312‐319. St. Maria of Bithynia is celebrated together with her father on February 12 (ibid., 319, fn. 4).


(44) Maria of Bithynia was the first saint to introduce me to the Miterikon, in the course of research on the Bithynian town of Triglia (Trilye). This paper is dedicated to her.





(Last update: 21.11.2021.)






Greek Language and Civilization Lessons for [Refugee and Immigrant] Women of Greek or Foreign Descent

organized by the Historical Archive Section of the Lyceum Club of Greek Women (Athens, since 1998)

Text and images: Anna Mihopoulou





Anna Mihopoulou (M.A. in Women's Studies, University of York) is lecturer, researcher and writer.






Kallirrhoe Parren





The Lyceum Club of Greek Women (LCGW) was founded in 1911 by Kallirrhoe Parren (born Siganou at Amari, Rethymnon, Crete), the first prominent Greek feminist, publisher of Efimeris ton Kyrion (The Ladies Newspaper, 1887-1917). The establishment of the LCGW in Athens was soon followed by the foundation of numerous annexes in Greece and abroad.

Parren, a first wave feminist, demanded full education and paid jobs for women and contributed, along with other socially active ladies of the time, to establishing numerous institutions supporting women and the socially deprived. Inspired by foreign feminist initiatives, in 1897 she founded the Union of Greek Women, and its School of Home Economics, and in 1911 the LCGW.

The program of the Lyceum aimed to promote women’s solidarity for the social advancement of their gender, but also for the preservation of Greek traditions and culture (in time, its exceptional performances of traditional Greek dances, demonstrating the variety of traditional music and costumes, have become its most recognized activity).

From the start, and for a period of several decades, besides offering further education to its mostly middle- and upper-class members, the LCGW provided also for the “less privileged” women, organizing free Sunday school lessons in many Athenian neighborhoods, as well as evening vocational training courses – in 1937 it received an Athens Academy award for its contribution to the battle against illiteracy.






Evening Course for Destitute Mothers, at the central building.



The lessons stopped early in the 1980s, since the educational level of women had reached and surpassed that of men in Greece.

In 1998 the members of the LCGW Historical Archive Section, having studied documents on the organization’s educational history, and in view of the immigrant influx that had appeared since the beginning of that decade, organized the free of charge “Greek Language and Civilization Lessons for [Refugee and Immigrant] Women of Greek or Foreign Descent”, at the Antonopoulou Megaron (Alexandras avenue 4), where it is housed.

Since then, 24 in all volunteer teachers have offered classes in 4 different levels, and the approximately 3.000 registrations of women, coming from more than 60 countries, have attested to their interest –and need– for courses on the language, history and culture of the land where they live and work.


Each class offers one 3hour lesson per week, since many of the students work and have only one free afternoon. None of the available language methods addresses fully the particular circumstances of the program; thus, the books used at the four different levels come from four different series, and the teachers prepare and distribute additional material in photocopies. Students are also offered, when possible, guided tours to museums, or attend theatrical plays escorted by their teachers.


A short, but moving celebration is organized at the central LCGW building in June, where each class presents examples of its work and students are given a certificate stating that they studied Greek language and civilization during the particular academic year (no evaluation or level is mentioned).


Each year students of the advanced level are offered extra coaching if they wish to take the exams and obtain the diploma of the University of Athens Centre for the Greek Language – up to now, about 120 women have taken the exams, all of them obtaining high scores.

The LCGW Historical Archive Section has also organized a number of meetings about the Greek language and culture instruction for refugees and immigrants, inviting other institutions and organizations to present their work.

In 2013, with the support of the General Secretariat for Equality, it issued a short anthology of texts written by students of its classes, under the title Thelo ki ego na milao ellinika… (I, too, want to speak Greek…, Anna Mihopoulou ed.); the booklet aims to serve as a class reader, but also as a means of inter-cultural communication with the general public.





Greece has opened for us a window, a window through which a sun lit our hearts, that we needed so much…








(Last update: 19.08.2020.)








ΣΥΝΕΝΤΕΥΞΗ ΜΕ ΤΗΝ ΑΝΝΑ ΜΙΧΟΠΟΥΛΟΥ

ΕΡΩΤΗΣΕΙΣ: MARIA CHRISTEN-KONSTANTINIDIS






ΦΩΤΟΓΡΑΦΙΑ:  © ANNA ΜΙΧΟΠΟΥΛΟΥ.





Η Άννα Μιχοπούλου (Μ. Α. στις Γυναικείες Σπουδές του Πανεπιστημίου York) είναι ερευνήτρια, λέκτορας, συγγραφέας και ιδρυτικό μέλος του Γυναικείου Αρχείου "Δελφύς". 



ΤΙ ΣΕ ΩΘΗΣΕ ΣΤΟ ΝΑ ΑΣΧΟΛΗΘΕΙΣ ΜΕ ΤΟ ΠΕΡΙΟΔΙΚΟ "ΣΚΟΥΠΑ"; ΑΙΤΙΟΛΟΓΗΣΕ ΤΟΝ ΤΙΤΛΟ ΤΗΣ ΜΕΛΕΤΗΣ ΣΟΥ. 


Τη δεκαετία του 1980, όταν φοιτούσα στη Φιλοσοφική Αθηνών και συμμετείχα στην Ομάδα Γυναικών Φιλοσοφικής, ήμουν αυτό που λέμε "ακτιβίστρια" -η ίδρυση του Βιβλιοπωλείου των Γυναικών, μαζί με μια ακόμα από τις γυναίκες της ομάδας αυτής, θα μπορούσε να θεωρηθεί κατεξοχήν εκδήλωση αυτού του ακτιβισμού. Σε πολλές από τις τότε νέες γυναίκες που συμμετείχαμε στο Αυτόνομο Γυναικείο Κίνημα αρκούσε να μοιραζόμαστε και να επεξεργαζόμαστε, στο πλαίσιο των γυναικείων ομάδων, τις κοινές μας εμπειρίες ως θύματα ή μάρτυρες πρακτικών σεξισμού, αξιοποιώντας βεβαίως θεωρητικά εργαλεία από τις τρέχουσες τότε φιλοσοφικές και πολιτικές θεωρίες και στοιχεία φεμινιστικής ανάλυσης που αντλούσαμε από την πληθώρα των εντύπων και των βιβλίων -κυρίως μεταφρασμένων- που κυκλοφορούσαν. 

Στο τέλος της δεκαετίας, όταν έκλεισε και ένας κύκλος του γυναικείου κινήματος (μαζί και το Βιβλιοπωλείο των Γυναικών), ωρίμασαν μέσα μου θεωρητικά ερωτήματα, κυρίως για την εμπλοκή του φύλου στην αντίληψη, τη δόμηση της σκέψης, τη φιλοσοφία και τη θεολογία. Γνώριζα ήδη, από επισκέψεις σε βιβλιοπωλεία γυναικών στο εξωτερικό, τις προόδους της φεμινιστικής θεωρίας στους τομείς αυτούς και αποφάσισα να κάνω μεταπτυχιακό στις Γυναικείες Σπουδές και, αντίστροφα, στη διπλωματική εργασία που εκπόνησα γι' αυτό, να διερευνήσω ποια βήματα είχε κάνει στο μεταξύ η φεμινιστική θεωρία στην Ελλάδα. 

Το περιοδικό Σκούπα το γνώριζα βεβαίως -είχε πρωτοεκδοθεί δύο χρόνια πριν τη δική μου εμπλοκή στον γυναικείο χώρο, ενώ το πέμπτο και τελευταίο τεύχος του, αυτό του 1981, κυκλοφορούσε για καιρό ακόμα -μάλιστα, το πουλούσαμε στο Βιβλιοπωλείο των Γυναικών, που άνοιξε στα τέλη του 1983. Εκείνα τα χρόνια θαύμαζα -δικαίως- τη σοβαρότητα αλλά και την αισθητική του και μου δημιουργούσε ένα αίσθημα περηφάνειας, ως προϊόν του φεμινισμού, χωρίς να πολυκαταλαβαίνω -ή να με αφορούν- τα θεωρητικά ζητήματα που έθετε. Μια δεκαετία αργότερα είχε έρθει η ώρα να το μελετήσω, και να εξετάσω και την εμβέλεια και τον αντίκτυπό του στον εγχώριο γυναικείο και ακαδημαϊκό χώρο. Το γεγονός ότι αποτέλεσε το πρώτο βήμα φεμινιστικής θεωρίας στην Ελλάδα και ο ανατρεπτικός χαρακτήρας της ίδιας της ονομασίας του ενέπνευσαν τον τίτλο της διπλωματικής εργασίας που εκπόνησα.





ΦΩΤΟΓΡΑΦΙΑ: ΕΞΩΦΥΛΛΟ ΤΟΥ ΠΕΡΙΟΔΙΚΟΥ "ΣΚΟΥΠΑ", © ΓΥΝΑΙΚΕΙΟ ΑΡΧΕΙΟ "ΔΕΛΦΥΣ".





ΦΩΤΟΓΡΑΦΙΑ: ΕΞΩΦΥΛΛΟ ΤΟΥ ΠΕΡΙΟΔΙΚΟΥ "ΣΚΟΥΠΑ", © ΓΥΝΑΙΚΕΙΟ ΑΡΧΕΙΟ "ΔΕΛΦΥΣ".



 

 

ΠΟΙΑ Η ΙΔΙΑΙΤΕΡΟΤΗΤΑ ΤΟΥ ΑΡΧΕΙΟΥ «ΔΕΛΦΥΣ» ΣΕ ΣΧΕΣΗ ΜΕ ΤΑ ΑΛΛΑ ΓΥΝΑΙΚΕΙΑ ΑΡΧΕΙΑ ΤΗΣ ΕΛΛΑΔΑΣ;  

Υπάρχουν δύο τύποι αρχείων που έχουν δημιουργηθεί σε συνάφεια προς το γυναικείο κίνημα: Αφενός, αρχεία γυναικείων οργανώσεων που συγκροτούνται από τα σωζόμενα τεκμήρια της διαδρομής των οργανώσεων αυτών -το πιο επεξεργασμένο  τέτοιο αρχείο που γνωρίζω, και με το οποίο συνεργάζομαι από το 2000, είναι το Ιστορικό Αρχείο του Λυκείου των Ελληνίδων (το ΛτΕ ιδρύθηκε το 1911 και το Ι.Α. του δραστηριοποιήθηκε κατά τη δεκαετία του 1990). Αφετέρου, τα αρχεία τύπου και οι βιβλιοθήκες που συγκεντρώνουν υλικό αναφερόμενο στις γυναίκες και τις διαφυλικές σχέσεις, ιδρυμένα από γυναικείες οργανώσεις, άλλους φορείς ή ιδιώτες. Το Αρχείο Γυναικών "Δελφύς" ανήκει στη δεύτερη κατηγορία. Δημιουργήθηκε στο πλαίσιο του Βιβλιοπωλείου των Γυναικών που ιδρύθηκε από τις  Άννα Μιχοπούλου και Μυρτώ Μπολώτα το 1983 και από το 1985 αποτελεί αντικείμενο διαρκούς ενασχόλησης του διδύμου Άννας Μαρκουλιδάκη και Άννας Μιχοπούλου, στις οποίες και περιήλθε, βάσει καταστατικής πρόβλεψης, με το κλείσιμο του ΒτΓ το 1990. Κατά καιρούς το έχουν ενισχύσει υλικά και πρακτικά εθελόντριες και εθελοντές, ενώ πρόσφατα την επεξεργασία μέρους του υλικού του ενέταξε στο πρόγραμμά του το Εργαστήρι για το Φύλο του Παντείου Πανεπιστημίου. Τα περιορισμένα οικονομικά του δεν επιτρέπουν την αγορά υλικού ή τη συνεργασία με πρακτορεία συγκέντρωσης αποκομμάτων τύπου, με αποτέλεσμα ο πλούτος του να εξαρτάται από τη δυνατότητα εξασφάλισης υλικού από τις δύο δημιουργούς του, καθώς από τις κατά καιρούς προσφορές υλικού. Έτσι, παρουσιάζει ελλείψεις ως προς την πληρότητα επιμέρους κατηγοριών, η οποία ωστόσο αντισταθμίζεται, κατά την εκτίμησή μας, από το εύρος τους -αν άλλα αρχεία και βιβλιοθήκες καλύπτουν κυρίως θέματα θεσμικών ρυθμίσεων και  κεντρικών μορφών δημόσιου διαλόγου και συμβολικών αναπαραστάσεων περί τις διαφυλικές σχέσεις, το Αρχείο Γυναικών "Δελφύς" αναζητά το υλικό του και σε εξωθεσμικούς χώρους (όπως οι κινηματικοί -γυναικείοι, ΛΟΑΤ, φοιτητικοί και νεανικοί) και παράπλευρες μορφές έκφρασης (φυλλάδια, αφίσες, πλακάτ) και συμβολικών  αναπαραστάσεων (έντυπα, αφίσες και αντικείμενα αναπαραγωγής σεξιστικών στερεοτύπων). Ιδιαιτερότητα συνιστά και ο διπλός προσανατολισμός του, προς την ανάπτυξη τόσο της φεμινιστικής θεωρίας όσο και του γυναικείου κινήματος στην Ελλάδα.  




ΥΠΑΡΧΕΙ ΕΝΔΙΑΦΕΡΟΝ ΓΙΑ ΤΙΣ ΣΠΟΥΔΕΣ ΦΥΛΟΥ (GENDER STUDIES) ΣΤΗΝ ΕΛΛΑΔΑ;  

Στα πανεπιστημιακά ιδρύματα της Ελλάδας υπάρχουν μεμονωμένες όσο και συνεργαζόμενες προσωπικότητες που προωθούν πτυχές των σπουδών φύλου -κάτι που έγινε ιδιαίτερα εμφανές με τον σχεδιασμό και την εφαρμογή προγραμμάτων προπτυχιακών και μεταπτυχιακών σπουδών φύλου και ισότητας, με την ενίσχυση της Ε.Ε., κατά την πενταετία 2003-2008. Η διάχυση ωστόσο της φεμινιστικής θεωρίας είναι περιορισμένη, ενώ δεν έχει γίνει εφικτή και η θεσμοθέτηση γυναικείων σπουδών και σπουδών φύλου -ενδεικτική είναι και η -μέχρι στιγμής τουλάχιστον- αδυναμία συνέχισης των προαναφερέντων προγραμμάτων, μετά τη λήξη των ευρωπαϊκών επιδοτήσεων.  




ΜΕ ΠΟΙΟ ΣΥΓΧΡΟΝΟ ΓΥΝΑΙΚΕΙΟ ΘΕΜΑ ΘΑ ΗΘΕΛΕΣ ΝΑ ΑΣΧΟΛΗΘΕΙΣ ΕΡΕΥΝΗΤΙΚΑ;  

Υπό την παρούσα συγκυρία, θα με ενδιέφερε να ασχοληθώ με τη διερεύνηση των απόψεων γύρω από δύο δίπτυχα: α. φύλο και έθνος, β. γυναίκες και θρησκεία. Βρίσκω πολλές σχετικές θέσεις, που διατυπώθηκαν στο πλαίσιο του περί πολυπολιτισμικότητας λόγου από τη δεκαετία του 1990 και ύστερα, επιφανειακές, απλουστευτικές και πολιτικά αδιέξοδες, έως και επικίνδυνες, κάτι που σε αρκετές περιπτώσεις οφείλεται σε άγνοια και παρανοήσεις γύρω από τις επίμαχες έννοιες και τα ιστορικά και πολιτικά συμφραζόμενά τους. Η ελληνική ιστορική εμπειρία πιστεύω πως θα μπορούσε να συνεισφέρει εναλλακτικές αναγνώσεις.     




ΕΥΧΑΡΙΣΤΩ ΠΟΛΥ.


Η συνέντευξη δημοσιεύεται στον ιστότοπο της Άννας Μιχοπούλου Εκ ΓΥΝΑΙΚόΣ.

 


(Τελευταία ενημέρωση: 2011.)







DAS EIGENE SCHWEIGEN - DIE FREMDEN STIMMEN


TEXT: MARIA CHRISTEN-KONSTANTINIDIS





TRAGISCHE MASKE. AUTOR: EDWARD DODWELL. WIKIMEDIA COMMONS, PUBLIC DOMAIN.





"Das eigene Schweigen, die fremden Stimmen"

Diese Arbeit behandelt das Thema Identität aus poststrukturalistischer Sicht. Als Analysebeispiel dient der Film "Persona" von Ingmar Bergman. Die zentrale Frage lautet: Warum wird die berufliche Beziehung zwischen Elisabet Vogler und Alma zugunsten einer Identitätsverschmelzung überschritten?

Die Analyse konzentriert sich auf die Protagonistinnen in ihrer Beziehung zueinander. Als theoretische Grundlage dieser Arbeit dienen vor allem die Werke "Das kulturelle Gedächtnis" von Jan Assmann, "Psyche der Macht. Das Subjekt der Unterwerfung" und "Die Macht der Geschlechternormen und die Grenzen des Menschlichen" von Judith Butler, "Der Wille zum Wissen. Sexualität und Wahrheit" von Michel Foucault, "Fremde sind wir uns selbst" von Julia Kristeva. Die genannten Werke liefern Begriffe, die für diese Arbeit von zentraler Bedeutung sind. Beispielhaft seien hier die Begriffe "individuelle Identität" (Persönlichkeitsbewusstsein) und "kollektive Identität" (soziale Rollen) von Jan Assmann sowie der Begriff "Subjektivation" (Prozess der Unterwerfung unter Macht und Subjektwerdung zugleich) von Judith Butler genannt.

"Persona" (1966) ist ein sparsamer Film, der mit fünf Schauspielern auskommt und an ein Kammerspiel erinnert. Realität und Fantasie verschmelzen in "Persona" zu einer neuen poetischen Wirklichkeit. Die Hauptrollen spielen Liv Ullmann (Elisabet Vogler) und Bibi Andersson (Alma), zwei wichtige und langjährige Mitarbeiterinnen Bergmans, die in vielen seiner Filme mitwirkten.

In Kapitel 1 werden einige theoretische Begriffe erläutert, soweit dies für das Verständnis der Arbeit erforderlich ist. Dieses Kapitel ist in sieben thematische Abschnitte unterteilt: Sprache, Theater, Identität-Subjekt-Subjektivierung, Begegnung mit dem Anderen-Anerkennung, Sexualität-Bekenntnis, eigen/heimlich-fremd/unheimlich, Persona-Prosopion-Maske.


In Kapitel 2, Abschnitt I, wird die Handlung im Wesentlichen wiedergegeben. In Abschnitt II werden die Protagonistinnen in ihrer Beziehung zueinander vorgestellt. In Abschnitt III werden einige Aspekte von Bergmans Filmsprache kurz erläutert. In Abschnitt IV werden die Schlussfolgerungen aus der Analyse präsentiert.

Siehe auch eMuseum.




(Letzte Aktualisierung: 2010.)






HOMAGE AN HANNAH ARENDT


TEXT UND BILD: ADRIAN HEUBERGER





BILD: © ADRIAN HEUBERGER.





Hommage an Hannah Arendt: Vita Activa. Fünftes Kapitel. Das Handeln.
  I »Ohne Gleichartigkeit gäbe es keine Verständigung […]« (S.213).
 II »Ohne Verschiedenheit […] bedürfte es weder der Sprache noch des Handelns […]« (S.213).
III »[…] jede Bestimmung [ist] eine Negation, [die] ein Anders-als mitaussagt […]« (S.214).
IV »[…] [dies ist die] allgemeinste Besonderheit, die anzeigt, daß wir Seiendes überhaupt nur im Plural erfahren […]« (S.214).

Die allgemeinste Besonderheit von etwas sein, bedeutet, daß es eine noch allgemeinere Besonderheit nicht geben kann, von welcher die in Frage stehende Besonderheit mitausgesagt werden könnte. Die allgemeinste Besonderheit des Seienden ist eine Besonderheit, die allem Seienden anhaftet; eine Besonderheit, über die sich also letztendlich alles, dem ein Sein zukommt, pauschalisieren läßt. Wie kann aber etwas, das pauschal von allem Seienden ausgesagt wird, eine Besonderheit sein, die ja gemäß ihrer Bedeutung einem gesonderten und nicht einem pauschalen Sein zukommen müßte? Dazu später. Die allgemeinste Besonderheit des Seienden ist gemäß Hannah Arendt, daß seine Bestimmung zugleich immer auch bestimmt, was es nicht ist, oder anders ausgedrückt: Die Bestimmung eines Seienden ist immer Mitbestimmung des Anderen. In einer Aussage bestimmt sich über die zur Verwendung stehenden Begriffe, was eine Person vor dem Moment ihres Aussagens sagen will. Eine Bestimmung von etwas ist aber immer auch Mitbestimmung des Anderen.

In einer Aussage bestimmen die verwendeten Begriffe also nicht nur dasjenige, was ausgesagt werden will, sondern auch alles, was gerade nicht im Bedeutungsumfang der verwendeten Begriffe enthalten ist, also alles, was gerade nicht ausgesagt werden will. Eine Aussage sagt also nicht nur die Bedeutungen aus, die den in ihr vorkommenden begrifflichen Bestimmungen zukommen, sondern immer auch diejenigen Bedeutungen, die ebendiese Bestimmungen eigentlich ausschließen. Und das sind viele Bedeutungen, welche die Begriffe in einer Aussage ausschließen. Die Summe der Bedeutungen, die sich aus den Bedeutungen, welche die Begriffe einschließen, und den Bedeutungen, welche ebendiese ausschließen, ergeben, kann eigentlich nur ein Alles bedeuten, und zwar ein Alles in einem streng holistischen, d.h. ganzheitlichen Sinn: also alles, was in der Vergangenheit jemals bedeutet werden konnte, zusammen mit allem, was in der Gegenwart bedeutet werden kann und zusammen mit allem, was die Zukunft zum Bedeuten erst noch zeitigen muß.

Wenn ich in einer Rede das Wer-da-redet anzeige, wenn ich das Wer der Rede als »ich« bestimme, indem ich sage »ich sage«, bestimme ich nicht nur dieses Wer, das sagt, sondern immer zugleich auch das Andere, das nicht sagt. Ein versöhnlich-holistischer Gedanke: Wen man fragt, wer da dergleichen sagt, so sage ich »ich« und bestimme mit diesem Ich zugleich immer auch das Andere, das solcherlei nicht sagt. Alles andere, was dergleichen nicht sagt, zusammen mit dem Ich, das solcherlei sagt, ist aber alles, so daß ich, als ich der Frage nach dem Wer des Gesagten mit »ich« begegnet bin eigentlich »alles« geantwortet habe. Dergleichen sagt also nicht bloß ich, dergleichen sagt alles, oder etwas weltennäher ausgedrückt, dergleichen sagt die ganze Welt. Wenn ich »ich« sage, so sage ich damit die ganze Welt mit aus. Ich bin also nicht nur ein modernes Ich, ich bin auch nicht nur eine postmoderne Legion, ich bin vielmehr alles.

Vor diesem Gedankengang gewinnen auch ältere Aussagen durchaus einen allgemeinsten besonderen Sinn: »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.« Man würde vermeinen, gar nicht anders zu können, als wie dieses Gebot gebietet, wenn man nur darum wüßte, daß das Ich nicht nur ich und nicht nur Legion, sondern alles ist. Ich und der nächste sind gleich, denn beide sind wir alles. Doch warum sprechen wir die Sätze wie »liebe deinen Nächsten wie dich selbst« nicht aus einer unser Sein fundierenden Erfahrung, daß unser aller Sein allem gemein, d.h. allgemein ist? Vielleicht weil wir dann gar nichts mehr sagen würden. Denn unsere Begriffe bestimmen ja nicht nur dasjenige, deren Bedeutung sie einschließen, sondern auch dasjenige, das sie ausschließen. Ein Gebot wie »liebe deinen nächsten wie dich selbst« würde in einer solchen ›holistischen Notation‹ zu der beschwörenden aber äußerst sinnentleerten Wiederholung »alles alles alles alles alles alles« gefrieren.

Zumindest in der Sprache fiele alles Sagbare in eins. Und wenn wir glaubten, daß wir mit diesem Alles-sagen nun endlich im Sinne einer Korrespondenztheorie der Sprache die wahrhaftige Sprache gefunden hätten, welche die Wirklichkeit beschreibt, so wie sie wirklich ist, müßten wir folgern, daß die Welt ebenfalls eins ist.

Was aber eins ist, kann keine Bestandteile haben, sonst wäre es nicht mehr eins. Was aber keine Bestandteile hat, kann sich nicht verändern, denn etwas, das sich ändert, verliert entweder etwas oder gewinnt entweder etwas hinzu. Das Verlorene aber würde zu einem verlorengegangenen Bestandteil des Einen und das Hinzugewonnene würde zu einem neuen Bestandteil desselben Einen. Und was Bestandteile verlieren oder hinzugewinnen kann, muß entweder im Falle des Verlierens selber aus Bestandteilen oder wird im Falle des Hinzugewinnens infolge des Gewinns auch aus ein oder mehreren Bestandteilen bestehen.

Damit also Veränderung möglich wird, braucht es Bestandteile. Eine Welt, die Bestandteile hat, ist aber nicht eins, sondern verschieden. Diese Verschiedenheit ist die Möglichkeitsbedingung der Veränderung. Hannah Arendt sagt: »Ohne Verschiedenheit […] bedürfte es weder der Sprache noch des Handelns […]« (S.213). Dennoch bestimmt die Sprache durch ihre Begriffe nicht nur die von ihnen bedeuteten Bestandteile, sondern immer auch alle anderen außerhalb dieser Bedeutungen stehenden Bestandteile mit, denn Bestimmung ist immer Mitbestimmung des Anderen. Immer wenn ich »ich« sage, manifestiert sich in diesem Sagen-wer-da- sagt bereits das Alles.





(Letzte Aktualisierung: 2010.)





DIE LESBISCHE COMMUNITY VON ERESOS


TEXT: VENETIA KANTSA


ÜBERSETZUNG / ÜBERTRAGUNG AUS DEM GRIECHISCHEN: MARIA CHRISTEN-KONSTANTINIDIS





BILD: © VENETIA KANTSA.

                                                 


Venetia Kantsa (Doktorin der Sozialanthropologie) ist Professorin an der Universität der Ägäis. Ihre 2010 veröffentlichte Studie "Potentielle Freundinnen - Potentielle Liebhaberinnen" (Originaltitel: "Δυνάμει Φίλες - Δυνάμει Ερωμένες", Verlag: Polychromos Planitis) stellt die lesbische Gemeinschaft von Eresos in den 1990er Jahren vor.

 



KURZER RÜCKBLICK

ENDE DER SIEBZIGER JAHRE


In Eresos, dem Geburtsort der altgriechischen Dichterin Sappho (*zwischen 630 und 612 v. Chr. - †um 570 v. Chr.), entsteht eine lesbische Community. Die Community steht im Zusammenhang mit der Entstehung einer lesbisch-feministischen Bewegung in den so genannten "westlichen Ländern".


Das Bedürfnis nach einem Ort, an dem Frauen auch in erotischer Hinsicht zusammenleben können, führt zur Bildung der oben genannten Community, die viele Merkmale der europäischen lesbischen Communities aufweist. Die sapphische Dichtung und der wachsende Tourismus auf den Inseln spielen dabei eine wichtige Rolle.


Die Community von Eresos ist anders: Sie ist mit Urlaub, Sonne und Meer verbunden, sie ist eine "saisonale" Community. Verstöße gegen die Privatsphäre sowie körperliche Gewalt gegen lesbische Frauen führen zu Konflikten zwischen den Community-Mitgliedern und den einheimischen EinwohnerInnen.


MITTE DER NEUNZIGER JAHRE

Ich komme zum ersten Mal mit der lesbischen Community von Eresos in Kontakt. Die Community ist von einem zyklisch-rituellen und einem linearen Aspekt geprägt. Der erste Aspekt verbindet die Gegenwart und die Anfänge der Gemeinschaft mit der mythisch-historischen (sapphischen und matriarchalen) Vergangenheit; der zweite Aspekt zeigt die Unterschiede zwischen dem Jetzt und dem Damals, zwischen der kreativen Vergangenheit und der "heruntergekommenen" (touristisch-kommerzialisierten) Gegenwart.


In der zweiten Hälfte der siebziger Jahre ist in Griechenland eine extreme Politisierung zu beobachten; dasselbe gilt für die erste Hälfte der achtziger Jahre. Die Community dient als theoretisch-politische Plattform. Die neunziger Jahre sind das Jahrzehnt des Konsums. Es ist aber auch das Jahrzehnt des Übergangs und der Veränderung. In den neunziger Jahren ist die Community Treffpunkt und Zufluchtsort. Lesbische Frauen besitzen Hotels und Geschäfte in Eresos, andere Frauen lassen sich dort nieder.


In dieser Zeit entsteht in Griechenland das erste schwule Netzwerk "Roz Mov" und es beginnt die Herausgabe der zweiten lesbischen Zeitschrift "Madam Gou". Die "Cyberdykes" organisieren Partys für Frauen. Ein Theaterstück mit dem Titel "Lesbian Blues" behandelt zum ersten Mal in der Geschichte des Landes das Thema "Lesben". Es ist der Beginn einer neuen Zeit, die in den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts ihren Höhepunkt erreicht: Lesbische, bisexuelle, transexuelle und Queer-Gruppen gründen sich; in Athen finden Pride Parades sowie diverse künstlerische und politische Veranstaltungen statt; Publikationen (Zeitungen, Zeitschriften, Bücher) erscheinen.

DAS EIGENE FREMDE
                                                                                                        
Im Sommer 1994 führe ich eine dreimonatige Untersuchung über die lesbische Community in Eresos durch. Thema der Untersuchung: "Wie verhalten sich die einheimischen EinwohnerInnen gegenüber den lesbischen Besucherinnen?"

In der ersten Phase, in der Zeit von Anfang Juli bis Ende August, besuche ich die von Lesben frequentierten Orte (Bars, Restaurants, etc.). In der zweiten Phase führe ich Interviews mit den einheimischen EinwohnerInnen durch. Die Befragten haben ihren festen Wohnsitz in Eresos oder verbringen dort ihren Jahresurlaub. Einige davon sind LadenbesitzerInnen. Ihre Einstellung gegenüber den Besucherinnen ist unterschiedlich. Dabei spielen folgende Faktoren eine entscheidende Rolle: Wie gut die Interviewten die lesbischen Frauen kennen, wie vertraut sie mit ihnen sind und in welcher Beziehung sie zu ihnen stehen. Es lässt sich leicht daraus schließen, dass je isolierter die EinwohnerInnen von Eresos sind, desto zurückhaltender verhalten sie sich. Ausserdem verwenden sie klischeehafte Ausdrücke, um die oben genannten Frauen zu beschreiben.


Das "Fremde" ist das Unbekannte. Das Unbekannte kann Angst machen, und zwar aus folgendem Grund: Es passt in keine Schublade. Es ist vielleicht kein Zufall, dass ich oft an Diskussionen teilnehme, in denen Lesben als "außergewöhnlich" und (deshalb) "fremd" dargestellt werden. Ganz anders sieht es aus, wenn die gleichen Diskussionsteilnehmenden über lesbische Frauen sprechen, die in der Diskussionsgruppe bekannt sind: Die "Cousine von Kostas" oder die "Kommilitonin von Vasso" werden namentlich erwähnt. Und das Merkmal "lesbisch" wird nicht hervorgehoben oder berücksichtigt, sie werden mit anderen Merkmalen beschrieben.


Viele Jahre später, genauer gesagt im Sommer 2010, war ich wieder in Eresos. Eines Tages war ich mit meinen FreundInnen in einem Strandrestaurant. Wir warteten auf einen freien Tisch. Der Kellner teilte uns mit, dass eine grosse Gruppe von Gästen im Begriff war, das Lokal zu verlassen. Wir standen 50 Meter von dieser Gruppe entfernt und warteten. Lesben verschiedener Herkunft feierten. Aber mir war nicht sofort klar, dass diese Gruppe aus Lesben bestand. Und dafür gab es eine Erklärung: Ich hatte viel Zeit mit Frauen verbracht, die in homosexuellen Beziehungen lebten, ich war diesen Frauen jahrelang "ausgesetzt" gewesen, ich hatte mich an sie gewöhnt [...].



(Letzte Aktualisierung: 2011.)






CHORA (MEDIALES BEISPIEL)

TEXT: MARIA CHRISTEN-KONSTANTINIDIS






HENRICH HEINE. GEMÄLDE VON MORITZ DANIEL OPPENHEIM, WIKIMEDIA COMMONS, PUBLIC DOMAIN.





►►►►► CHORA - BEISPIEL.cda (Die Datei wurde entfernt.)




PROJEKTINFORMATIONEN:
Die Projektgruppe besteht aus Ines Bauer und Maria Christen-Konstantinidis. Mediale Arbeit, Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK).

INHALT:
Im sechsten Kapitel des Werkes "Deutschland. Ein Wintermärchen" erscheint Heines schattenhafter Begleiter/Dämon/Liktor und wartet auf ein Zeichen, um die revolutionären Ideen des Dichters in die Tat umzusetzen: "Ich bin die Tat von deinen Gedanken." Unter dem Mantel hält er ein Richtbeil. Es folgt eine Diskussion zwischen den beiden.

BEGLEITMUSIK:
Robert Schumann, Klaviersonate F-Moll, Opus 14.

VERTONUNG:
Die Melodie entlehnen wir Hildegard von Bingens Lied "O Euchari in Leta Via".

STIMME 1:
Maria Christen-Konstantinidis. Chora, semiotische Ordnung, semiotisches Subjekt, Genogesang.

STIMME 2:
Ines Bauer. Symbolische Ordnung, symbolisches Subjekt, Phänogesang.

THETISCHE PHASE:
Der Einschnitt in den Prozess der Sinngebung (der thetische Einschnitt wird durch das Beil/Messer symbolisiert).

PHÄNOGESANG/GENOGESANG:
Der Phänogesang bezieht sich auf die Struktur der gesungenen Sprache, der Genogesang auf ihre Diktion.

CHORA:
Der Ort, an dem körperliche Erfahrung und Sprache Bedeutung erzeugen. Chora ist Voraussetzung und Folge des Sinnbildungsprozesses. Geburtsort des Subjekts und zugleich der Ort seiner Negation. Als Teil des Semiotischen (der natürlichen Trieborganisation) führt Chora das Kind/Subjekt in das Symbolische (in die sprachliche Organisation); Dies geschieht durch und mit dem thetischen Einschnitt. In der künstlerischen Praxis wird die semiotische Chora wieder aufgenommen damit die symbolische Ordnung überschritten werden kann (der subversive Aspekt der Kunst). Die Kunst besteht darin, dieses Thetische "zweiten Grades" zu überschreiten, ohne es aufzugeben. Auf diese Weise können Zeichen und Bedeutungen neu geschaffen werden.

LITERATUR:
1. Roland Barthes: "Der entgegenkommende und der stumpfe Sinn", Edition Suhrkamp.
2. Heinrich Heine: "Deutschland. Ein Wintermärchen", Reclam Verlag.
3. Julia Kristeva: "Die Revolution der poetischen Sprache", Edition Suhrkamp.
4. Silvia Pritsch: "Die Rhetorik des Subjekts", Transcript Verlag.




(Letzte Aktualisierung: 2009.)





PLATONS CHORA




Siehe Platons Dialog "Timaios".


Die kosmischen Elemente in Form der Platonischen Körper: Tetraeder (Feuer), Hexaeder (Erde), Oktaeder (Luft), Dodekaeder (Äther), Ikosaeder (Wasser).





"DIVINA PROPORTIONE". AUTOR: LUCA PACIOLI. ILLUSTRATOR: LEONARDO DA VINCI. WIKIMEDIA COMMONS, PUBLIC DOMAIN.




(Letzte Aktualisierung: 2009.)






ANNA MIHOPOULOU: THE GREEK WOMEN‘S MOVEMENT IN SPACE AND TIME (AUSZUG)



ÜBERSETZUNG / ÜBERTRAGUNG AUS DEM ENGLISCHEN:  MARIA CHRISTEN-KONSTANTINIDIS





"WITCHES BEING HANGED" (1655). AUTOR: UNBEKANNT. WIKIMEDIA COMMONS, PUBLIC DOMAIN.



1974

Nach dem Sturz der Militärdiktatur herrschte ein Klima intensiver Politisierung. Die griechische Frauenbewegung erlebte einen Aufschwung. Die Frauenorganisationen, die in dieser Zeit entstanden, unterhielten Beziehungen zu linken Gruppierungen. Die Zahl aktiver Gewerkschafterinnen stieg.


Die Frauenorganisationen kämpften gegen die Geschlechterpolitik der rechten Regierung. Ihre Forderungen betrafen vor allem die Änderung des Familienrechts. Für die Beseitigung der Diskriminierung von Frauen wurde eine Frist von sieben Jahren gesetzt. Aus diesem Grund und auch wegen des für 1981 geplanten Beitritts Griechenlands zur Europäischen Gemeinschaft begannen 1975 die Arbeiten zur Änderung des Familienrechts. Zu diesem Zweck setzte die griechische Regierung eine Expertenkommission ein. Im Umfeld des so genannten "Koordinationskomitees der Frauenorganisationen"/SEGES, das 1976 gegründet wurde, forderten die Frauenorganisationen ein Mitspracherecht - und bekamen es zum großen Teil auch - vor allem bei der Zusammensetzung der Expertenkommission, aber auch bei den ausgearbeiteten Stellungnahmen. Die Frauenorganisationen waren aktiv: 1977/78 protestierten sie z.B. gegen die geplante Wehrpflicht für Frauen.

Die drei größten Frauenorganisationen dieser Zeit entsprachen den drei größten Parteien der parlamentarischen Linken. Kurz nach dem Sturz der Militärdiktatur schlossen sich die linken Frauen in der "Demokratischen Frauenbewegung"/KDG, einer Art Dachorganisation, zusammen. Die Anhängerinnen der sozialistischen Partei PASOK gründeten dann 1976 eine eigene Organisation, die "Griechische Frauenföderation"/OGE. Die Frauen, die die KDG nicht verließen, schlossen sich der eurokommunistischen Partei KKE-ES an. Unter diesen Organisationen war die OGE stark antifeministisch und mobilisierte ihre Mitglieder für die Interessen der KKE. Die "Vereinigung Griechischer Frauen"/EGE, die von Andreas Papandreou und seiner amerikanischen Frau Margaret geführt wurde, verhielt sich anfangs vorsichtig und wurde erst kurz vor der Regierungsübernahme durch die PASOK 1981 besonders aktiv. Die KDG stand dem Feminismus und der Idee einer autonomen Frauenbewegung offener gegenüber.

Weniger bekannt, aber von großer Bedeutung für die Entwicklung der Frauenbewegung in Griechenland, war eine andere Organisation: die "Bewegung für die Befreiung der Frau"/KAG. In dieser Organisation, die 1975 gegründet wurde, schlossen sich einige Frauen zusammen, die aus linken Parteien oder antidiktatorischen Organisationen ausgetreten waren und sich nach dem Sturz der Obristenjunta keiner Partei angeschlossen hatten, sowie einige Trotzkistinnen, Anarchistinnen etc. Der politische Radikalismus dieser Frauen führte zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen ihnen und jenen, die unter anderem den hierarchischen Charakter der parteigebundenen Frauenorganisationen akzeptierten. Die Feministinnen der KAG zeigten zwar großes Interesse am antikapitalistischen Kampf, waren aber der Meinung, dass die Befreiung des weiblichen Geschlechts ein besonderes Engagement der Frauen erforderte.


Die Frauen der KDG und der KAG arbeiteten in verschiedenen Bereichen zusammen. Die Themen, mit denen sie sich beschäftigten, betrafen vor allem die weibliche Sexualität und die Reproduktionsfunktion der Frau. Eindrucksvoll war der Protest, den sie 1978 gegen Schönheitswettbewerbe organisierten. Anlässlich des Internationalen Frauentages 1980 organisierten die Frauen der KDG und der KAG sowie Gruppen von Studentinnen eine erste öffentliche Versammlung, die für die spätere "Autonome Frauenbewegung" Griechenlands von entscheidender Bedeutung war. Es war auch die Zeit der Bildungsreformen. Studentinnen und Studenten protestierten gegen diese Reformen und organisierten Sitzstreiks.


In diesem politischen und sozialen Umfeld tauchten zum ersten Mal subversive Ideen der westlichen Gesellschaften der späten 70er Jahre auf, die auch wesentlich zur Verbreitung der feministischen Ideen der neuen Welle beitrugen. Diese feministischen Ideen fanden besonders bei den Studentinnen Anklang. An der Universität, am Arbeitsplatz, in den Stadtvierteln der Hauptstadt und in anderen Städten entstand eine Vielzahl kleiner Frauengruppen. Für ihre Mitglieder war die Bewusstseinsbildung sehr wichtig. Sie wählten diese Art der politischen Organisation, die es nicht nur ermöglichte, weibliche Ideen zu entwickeln, sondern auch Opposition zu betreiben und die herrschende männliche Politik in Frage zu stellen. In diesen Gruppen analysierten die Frauen die spezifischen Aspekte weiblicher Unterdrückung. Sie arbeiteten in einem losen Netzwerk, organisierten Versammlungen, Diskussionen, Proteste. Männer waren nicht immer ausgeschlossen, ein Teil dieser Aktivitäten richtete sich ausschließlich an Frauen.


Für ihre Treffen und Aktivitäten nutzten sie Privathäuser, spezielle Treffpunkte in der Nachbarschaft oder an der Universität, Frauenhäuser in Athen, Thessaloniki und Ioannina sowie zwei Frauenbuchläden und ein "Kafenion" (Café) in Athen. Sie beanspruchten einen eigenen Platz in der Öffentlichkeit, verteilten Flugblätter, gaben zahlreiche Zeitungen, Zeitschriften und andere Publikationen heraus und ließen ihre Meinung oft über die Presse verbreiten. Von großer Bedeutung waren ihre Protestmärsche gegen Vergewaltigung und Gewalt gegen Frauen - ein Teil dieser Protestmärsche fand nach Einbruch der Dunkelheit statt. Sie forderten das Recht der Frauen, sich frei bewegen zu können. Zu jeder Zeit. An jedem Ort. (Ihr Slogan lautete: "Das Recht in der Stadt, in der Nacht".) 1983 startete eine weitere Kampagne für die Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs. Diese Kampagne wurde von einer neuen Organisation mit dem charakteristischen Namen "Autonome Frauenbewegung" geführt. Die autonomen Frauen mobilisierten sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit, um den Opfern sexueller Gewalt zu helfen, sich gegen die repressive Politik des Staates zu wehren, den Sexismus der Medien anzuprangern usw. Die autonomen Frauen waren auch die ersten, die sich für die Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs einsetzten.


Die sozialistische Regierung, die 1981 an die Macht kam, förderte den so genannten "Staatsfeminismus". Die Frauenorganisation EGE, die mit der sozialistischen Partei verbunden war, breitete sich im ganzen Land aus. In diesen Jahren änderte sich die griechische Gesetzgebung: 1982 wurde die Zivilehe eingeführt. Das neue Familienrecht von 1983 basierte auf der Gleichberechtigung von Mann und Frau, schaffte die Mitgift ab, erkannte die Rechte außerehelicher Kinder an und führte die einvernehmliche Scheidung ein. Darüber hinaus stellte das Gesetz von 1984 Vergewaltigung als Verbrechen gegen die sexuelle Freiheit unter Strafe und legalisierte 1986 den Schwangerschaftsabbruch. Aus (frauen-)rechtlicher Sicht war die neue griechische Gesetzgebung eine der fortschrittlichsten. Wie in anderen Ländern wurden die Forderungen der Frauen erfüllt und die Frauenbewegung und andere politische Bewegungen zerfielen. Allerdings konnten sich viele Reformen in der Praxis nicht durchsetzen und Gesetzesverstöße blieben ungeahndet.


Einige Frauen begannen, sich mit feministischer Forschung zu beschäftigen. Unter ihren Arbeiten finden sich Studien über frühere Phasen des griechischen Feminismus sowie Studien über bestimmte Aspekte der Geschlechterbeziehungen und der Stellung der Frau in der modernen griechischen Gesellschaft. An der Universität Thessaloniki bildete sich eine Gruppe für Frauenstudien ohne formelles Mandat. Später wurde das Fach "Frauenstudien" auch an anderen Universitäten eingeführt.


Die Entwicklung einer feministischen Analyse erfordert jedoch eine umfassende interdisziplinäre Forschung und die Entwicklung einer Methode, die es ermöglicht, die charakteristischen Aspekte der griechischen Realität zu beschreiben. Wir brauchen zum Beispiel eine gründliche Untersuchung der Formen der Familienstruktur in Verbindung mit den sozialen, wirtschaftlichen und politischen Mustern in Griechenland. Die griechische Sozial- und Geschichtsforschung ist aufgrund der turbulenten nationalen und politischen Geschichte des Landes besonders lückenhaft; ähnlich, wenn nicht noch schlimmer, ist die Forschungslage in den anderen Balkan- und Mittelmeerländern, was eine wertvolle vergleichende Analyse unmöglich macht.

Griechenland liegt an der Peripherie der anerkannten Zentren neuer Theorien und moderner Politik. Aber wenn wir dem aktuellen multikulturellen Trend in der feministischen Theorie folgen wollen, müssen wir den Schwerpunkt der feministischen Forschung verlagern - oder besser noch, verschiedene Schwerpunkte bestehen lassen. Dies wäre nicht nur für diejenigen, die an der "Peripherie" leben, von großem Nutzen, sondern auch für diejenigen, die das "Zentrum" besetzen.


Heute werden wir von Werbung und Medien mit neuen Versionen von Gender-Stereotypen bombardiert, und es gibt verschiedene Ideologien, die Purismus, Segregation und Intoleranz fördern. Für eine neue, alternative und befreiende Politik ist es notwendig, die Polymorphie der sozialen Phänomene anzuerkennen. Und ich glaube, dass das Studium der Geschichte der Frauenbewegung dazu beitragen kann.

April 1994

*Veröffentlicht durch: Polytechnikum von Athen ("Women in Public Space. Experiences from North and South").



(Letzte Aktualisierung: 2010.)







INTERVIEW MIT KOSTAS NIKOLOPOULOS UND ARIS SIDIROPOULOS


FRAGEN: MARIA CHRISTEN-KONSTANTINIDIS


ÜBERSETZUNG / ÜBERTRAGUNG AUS DEM GRIECHISCHEN: MARIA CHRISTEN-KONSTANTINIDIS






BILD:  © KOSTAS NIKOLOPOULOS.





Kostas wuchs in Eleofyton auf, einem Dorf in der Präfektur Messenien im Südwesten des Peloponnes mit - nach eigenen Angaben - ca. 100 Einwohnern. In der Gemeinde Pylos, 10 km von Eleofyton entfernt, schloss er die Schule mit dem Abitur ab. Es folgten der Militärdienst, eine Kochlehre und die Emigration in die Schweiz. Er arbeitete in verschiedenen Restaurants und absolvierte die DCT-Schule (International Hotel & Business Management) in Luzern. Seit 5 Jahren lebt der Chefkoch in Zürich.





BILD:  © ARIS SIDIROPOULOS.




Aris wuchs in der Grossstadt Thessaloniki auf, wo er auch die Schule mit dem Abitur abschloss. Anschliessend absolvierte er eine Ausbildung zum nautischen Schiffsoffizier. Zunächst arbeitete er in seinem erlernten Beruf. Später gründete er eine Firma für Schädlingsbekämpfung im Lebensmittelbereich. Parallel dazu begann er ein Studium an der Hochschule für Agrarwissenschaften, das er jedoch nicht abschloss. Vor etwa fünf Jahren kam Aris nach Zürich und gründete ein Gourmet-Fast-Food-Restaurant.




SCHWEIZERISCHE UND GRIECHISCHE ESSKULTUR: WELCHE ÄHNLICHKEITEN UND UNTERSCHIEDE, KONTRASTE UND PARALLELEN LASSEN SICH FESTSTELLEN?

Kostas:
Hektik, Stress und Fertiggerichte dominieren den Alltag in den Grossstädten - in Griechenland wie in der Schweiz. Ihren Hunger stillen die GrossstädterInnen mit Kanapees, Tapas, Mezedes. Die GriechInnen geniessen beim Essen in erster Linie den Austausch mit anderen Leuten. Was die SchweizerInnen betrifft, gilt folgendes: Geselligkeit und Genuss gehören untrennbar zusammen.


Für die GriechInnen ist Brot ganz wichtig: Sie konsumieren grosse Mengen davon, was man von den SchweizerInnen nicht behaupten kann. Diese Gewohnheit stammt aus der Vergangenheit: Während des Zweiten Weltkriegs herrschte Hungersnot, und Brot war am einfachsten zu bekommen. 

In den griechischen Haushalten wird zu viel eingekauft (d.h. mehr als die Familienmitglieder brauchen bzw. verbrauchen), eine Gewohnheit, die auf folgende Tatsache zurückgeführt werden kann: Griechenland war und ist ein sehr fruchtbares Land: Gemüse, Früchte, Käse, Öl, Wein etc. waren und sind im Überfluss vorhanden. Die SchweizerInnen sind durch ein konservatives Einkaufsverhalten gekennzeichnet. Dieses Kaufverhalten lässt sich wie folgt erklären: Produkte wie Tomaten und Zitronen waren früher unerschwinglich. Die griechische Küche ist bekannt und wird geschätzt. Eine eigenständige Küche gibt es in der Schweiz nicht. Die schweizerische Esskultur ist im Gegensatz zur griechischen offen für ausländische Einflüsse.


Aris:
Für mich gehören Esskultur und Zivilisation zusammen. Die neugriechische Küche spiegelt in ihrer Vielfalt die kulinarische Vergangenheit des Landes wider. Im antiken Griechenland experimentierten die Menschen mit verschiedenen Geschmacksrichtungen und entwickelten ihre eigene Kochkunst. Alan Coxon zum Beispiel ist ein britischer Koch, der sich mit altgriechischen Rezepten beschäftigt und Essig nach altgriechischer Art herstellt.


Die griechische Esskultur war bisher wenig bekannt, einerseits aufgrund der Introvertiertheit" unseres Landes, andererseits aufgrund fehlender Organisationsstrukturen. Das neu gegründete Büro für Exportförderung* hat sich zum Ziel gesetzt, die griechische Esskultur im Ausland bekannt zu machen. Zu diesem Zweck wurde ein Team aus griechischen SpitzenköchInnen gebildet, die im Ausland tätig sind.

  

Was das Einkaufsverhalten der GriechInnen betrifft, schliesse ich mich der Meinung von Kosta an. Ich möchte aber hinzufügen, dass die GriechInnen in den letzten Jahren bewusster und viel gesünder einkaufen und dass Essen für sie ein grosses und - immer noch - günstiges Vergnügen ist. Im Gegensatz zu den SchweizerInnen essen sie meistens in Gesellschaft.


Es gibt zweifellos eine Schweizer Küche, aber sie ist nicht so vielfältig und eigenständig wie die griechische.



TRENDS UND TENDENZEN IN DER SCHWEIZERISCHEN UND GRIECHISCHEN GASTRONOMIE. 


Kostas:
Manche Berufe sind wegen der Wirtschaftskrise nicht mehr gefragt. Ein Beispiel dafür ist der Beruf des Sommeliers.


Aris:
Die Schweizer Küche verbindet heute Einflüsse aus der ganzen Welt. Diese "Globalisierung" ist auch in Griechenland zu beobachten. Vielleicht ist das ein allgemeiner Trend unserer Zeit. 


WAS IST EURE MEINUNG ZU BIO-PRODUKTEN?

Kostas:
Ich persönlich kaufe keine Bioprodukte und zwar aus folgenden Gründen: Meistens handelt es sich um Produkte aus integrierter Landwirtschaft oder es sind zertifizierte Bioprodukte, aber von minderer Qualität.


Aris:
Obwohl es in unserem Land keine vorbildlichen Verbände wie "Demeter" gibt, glaube ich, dass die griechischen biologischen und biodynamischen Verbände nicht zu unterschätzen sind. Hinzu kommt, dass auch in Griechenland die Nachfrage nach Bioprodukten steigt. Immer mehr KonsumentInnen kaufen qualitativ hochwertige Lebensmittel. Es gibt auch viele Bäuerinnen und Bauern, die auf biologische Landwirtschaft umstellen. Vieles deutet darauf hin, dass sich ein ökologisches Bewusstsein zu entwickeln beginnt.



VIELEN DANK.



*Auf Griechisch: Οργανισμός Προώθησης Εξαγωγών (Ο.Π.Ε.).



(Letzte Aktualisierung: 2010.)